August Walla, LAND AM, PLANET MERKURIUS.?/LAND ON, PLANET MERKURIUS.?, 1991
galerie gugging
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Kultur

Große Formate in der Galerie Gugging

Die Galerie Gugging in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) zeigt ab 12. September die Schau „Big Formats“. Bis November werden großformatige Werke, darunter Papier- und Leinwandarbeiten, der Gugginger Künstler und internationaler Kolleginnen und Kollegen gezeigt.

Der Ausstellung „postcards – the small format“ folgt nun ab 12. September „Big Formats“ – „als logische Konsequenz einer Entwicklung über viele Jahrzehnte“ heißt es auf der Website der Galerie Gugging. Zu sehen sind acht Werke der Künstlerinnen und Künstler aus Gugging.

„Wir freuen uns sehr, dass wir absolute Raritäten wie eines der ersten großen Werke von Johann Fischer unter dem Titel ‚Ein vollwärtiger Mann‘ sowie eine ‚Ideensammlung‘ von Oswald Tschirtner zu der von ihm gestalteten Kapelle in unserem Haus präsentieren dürfen“, steht weiter auf der Website geschrieben.

Walla und Tschirtner nutzten große Leinwände

Der Hintergrund der kommenden Schau geht auf die Geschichte des damaligen Zentrums für Kunst- und Psychotherapie zurück: Mit Testzeichnungen auf postkartengroßen Formaten, die zunächst in den 1950er Jahren für diagnostische Zwecke von Psychiater Leo Navratil verwendet wurden, begann damals alles in der Landesnervenanstalt Maria Gugging. Mittlerweile gelten die Arbeiten der Gugginger Künstler als Klassiker der Art Brut.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Alfred Neumayr, soistes!/thatishowitis!, 2019
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Alfred Neumayr, „soistes!/thatishowitis!“, 2019
Oswald Tschirtner, =Himel, 2001
Privatstiftung – Künstler aus Gugging
Oswald Tschirtner, „=Himel“, 2001
Simone Pellegrini, Cordoba’ssolution, 2019
Giorgia Casadei
Simone Pellegrini, „Cordoba’s solution“, 2019
Arnold Schmidt, Menschen und Fahrrad/Humans and bicycle, 2010
Privatstiftung – Künstler aus Gugging
Arnold Schmidt, „Menschen und Fahrrad/Humans and bicycle“, 2010
Johann Korec, Wald/Forest, 2006
Privatstiftung – Künstler ausGugging
Johann Korec, „Wald/Forest“, 2006

Bis Ende der 1970er Jahre wurde auf kleinen Formaten gezeichnet, Anfang der 1980er Jahre ließ Navratil Holzfaserplatten mit weißem Papier tapezieren. Auf einer solchen Platte entstand unter anderem das Werk „Menschen“ von Oswald Tschirtner, das im Museum Gugging zu sehen ist.

1983 kam Johann Feilacher als Navratils Nachfolger in das damalige Zentrum für Kunst- und Psychotherapie, noch im selben Jahr wurde mit der Bemalung der Südfassade des Hauses begonnen. Feilacher erkannte, dass viele der Künstler ihre Themen auch auf großen Flächen darstellen konnten, und so bot er ihnen ab 1986 Leinwände an. August Walla und Tschirtner hätten diese Möglichkeit sofort genutzt, heißt es, „bei anderen Künstlern wie Johann Korec hat es etwas länger gedauert, bis sie es sich zutrauten, eine Leinwand zu verwenden“.

Neumayr und Pellegrini erstmals in Gugging

Zu den acht Werken, die ausgestellt werden, gehört etwa August Wallas Leinwand „LAND AM, PLANET MERKURIUS.?“. Der Galerie zufolge erzählt es in „eigenwilliger Farbkomposition von fernen Sternen und Ländern“. Ebenso sind Arbeiten von Francois Burland, Korec und Arnold Schmidt zu sehen. Die Arbeiten von Alfred Neumayr und dem italienischen Künstler Simone Pellegrini sind eigens für die Ausstellung entstanden. Ihre Werke werden zum ersten Mal in der Galerie Gugging ausgestellt.