Wirtschaft

Proteste gegen geplante Zitronensäurefabrik

Heftige Diskussionen gibt es um den geplanten Bau einer Zitronensäurefabrik in Bergern (Bezirk Melk). Der Schweizer Konzern Jungbunzlauer will das Werk errichten. Eine Bürgerinitiative befürchtet massive Umweltschäden.

Die Initiative „Ritter der Au“ kritisiert vor allem, dass für die Produktion der Zitronensäure, die als Lebensmittelzusatz verwendet wird, sehr viel Wasser aus der Donau entnommen werden müsste, um die Anlagen entsprechend kühlen zu können.

Das bedeute eine enorme Umweltbelastung, denn das Donauwasser werde entnommen, dann erhitzt und danach wieder dem Fluss zugeführt. Das sei ein Projekt, das die Umwelt sehr belaste und das aus Sicht des Umweltschutzes nicht genehmigt werden dürfe, erklärte dazu der Anwalt der Bürgerinitiative „Ritter der Au“, Wolfgang List. Zusätzlich sprach er durch den geplanten 24-Stunden-Betrieb von einer Belastung für die Region und einem Bauwerk mitten im Weltkulturerbe Wachau, das sicher nicht hierher passe.

Geplante Zitronensäurefabrik
Jungbunzlauer
Die geplante Zitronensäurefabrik soll direkt an der Donau errichtet werden

Kritik am Standort im Weltkulturerbe Wachau

„Studien belegen, dass die Erwärmung des Flusses durch die Rückführung weniger als 0,1 Grad Celsius betrage. Zudem ist die Wasserentnahme aus der Donau zahlreichen Untersuchungen zufolge völlig unproblematisch. Daher sind die Vorwürfe der Initiative haltlos“, betonte hingegen der Projektleiter von Jungbunzlauer, Josef Gass.

„Die Quintessenz dieser Studie ist, dass es durch dieses Projekt keine Auswirkungen geben wird. Konkret hat die Donau in diesem Bereich (Pegel Pöchlarn) eine mittlere Wasserführung von rund 1.860 Kubikmeter pro Sekunde, und wir beabsichtigen eine maximale Entnahme von rund 1,77 Kubikmeter pro Sekunde oder rund 0,095 Prozent der Durchflussmenge. Die entnommenen Wassermengen werden hauptsächlich für die Kühlung des Fermentationsprozesses benötigt und danach wieder in die Donau rückgeführt“, erklärte Gass.

Ergebnis der UVP werden für Mitte 2020 erwartet

Die Pläne für die Zitronensäurefabrik liegen nun bis 11. Oktober in den betroffenen Anrainergemeinden in Leiben und Zelking-Matzleinsdorf (beide Bezirk Melk) auf. Die Projektgegner brachten ihre Einsprüche ein. Das Vorhaben wird derzeit einer Umweltverträglichkeitprüfung unterzogen. Ein Ergebnis dieser Prüfung, in der auch die Einsprüche der Bürgerinitiative einfließen, wird für Mitte 2020 erwartet.