Umfahrung Drasenhofen
ORF / Gernot Rohrhofer
ORF / Gernot Rohrhofer
Verkehr

Freigabe für Umfahrung Drasenhofen

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist am Samstag die Umfahrung Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) eröffnet worden. Die Verkehrsfreigabe folgt voraussichtlich am Sonntagnachmittag. Die Erleichterung in Drasenhofen ist groß. 800 Anrainer sollen von der Straße profitieren.

Das Bild, das die kleine Gemeinde Drasenhofen seit Jahren prägt – hunderte Schwerfahrzeuge, die täglich durch den Ort rollen – soll ab Sonntag der Vergangenheit angehören. Voraussichtlich um 16.00 Uhr tritt ein Durchfahrtsverbot für Lkw in Kraft. Sie müssen dann auf die neue Umfahrung ausweichen: „Die Lebensqualität wird eklatant steigen“, sagte Bürgermeister Reinhard Künzl (ÖVP) im Zuge der Eröffnung. Er hofft außerdem auf ein Steigen der Immobilienpreise, ein Wachstum der Bevölkerung und auf positive Effekte für den Wirtschaftsstandort Drasenhofen.

50 Millionen Euro investiert

Die ASFINAG investierte 50 Millionen Euro in das Projekt. An diesen Kosten beteiligte sich das Land mit 4,5 Millionen Euro, die Europäische Union unterstütze den Bau mit 1,3 Millionen Euro. „Mich freut es, dass wir eine schnellere Anbindung zu unseren Nachbarn haben, dass wir sicherer unterwegs sein werden und vor allem, dass wir die Anrainer mit bestmöglicher Infrastruktur entlasten“, sagte der Vorstandsdirektor ASFINAG, Hartwig Hufnagl. Er kündigte Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro für Straßenbauprojekte in Niederösterreich an, darunter den Ausbau der Ostautobahn (A4) oder der Wiener Außenring Schnellstraße (S1).

Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) verwies auf 1.800 Lkw, die in den vergangenen Jahren Tag für Tag durch Drasenhofen unterwegs gewesen seien. „Dass diese bald nicht mehr durch die Ortschaften fahren, sorgt für Lebensqualität.“ Auch der Landesrat betonte den Sicherheitsaspekt: „Die Verkehrssicherheit ist das wichtigste und der Bürgermeister hat es angesprochen: Man kann wieder sicher über die Straße gehen.“

Eröffnungsfeier anlässlich der Verkehrsfreigabe der Umfahrung Drasenhofen
ASFINAG

Zahlen zur Umfahrung

  • 8.000 Quadratmeter Lärmschutz
  • 5 Gewässerschutzanlagen
  • 2 Grünbrücken

Die Umfahrung Drasenhofen ist fünf Kilometer lang und vorerst das letzte Teilstück der Nordautobahn Richtung Grenze. Als „Vater“ dieser Autobahn wurde am Samstag immer wieder Karl Wilfing (ÖVP) genannt. Der frühere Bürgermeister von Poysdorf bzw. Verkehrslandesrat blickt auf eine „Mammut-Aufgabe“, der man sich 1998 gestellt habe: „Umweltverträglichkeitsprüfungen und Einsprüche. Umwidmungen, Grundstücksverhandlungen und wieder Einsprüche dagegen. Es war ein Bohren harter Bretter, das wir heute erfolgreich abschließen können“, so Wilfing, mittlerweile Präsident des niederösterreichischen Landtages.

Zwei Wochen früher als geplant wird die Umfahrung Drasenhofen am Sonntagnachmittag für den Verkehr freigegeben. Sie verläuft vorerst zweispurig, einige Brücken und zum Beispiel auch die Entwässerung sind aber bereits für einen vierspurigen Ausbau vorbereitet. Wer auf der neuen Strecke unterwegs ist, benötigt eine Vignette bzw. muss Maut zahlen.