Hund springt über Hürde
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Sport

Schwechat: Zentrum der besten Hundesportler

Von Mittwoch bis Sonntag treffen in Schwechat bei der Gebrauchshunde-WM die besten zwei- und vierbeinigen Hundesportteams der Welt aufeinander. Sie treten in Disziplinen wie Fährte, Unterordnung und Schutzdienst gegeneinander an.

Um den WM-Titel rittern ab Mittwoch insgesamt 146 Starter aus 39 verschiedenen Ländern – unter ihnen fünf österreichische Teams, die aus jeweils einem Hundeführer und seinem Hund bestehen. Im Rudolph-Tonn-Stadion in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) beweisen sie sich vor heimischem Publikum in drei verschiedenen Disziplinen: Fährte, Unterordnung und Schutzdienst.

Hund jagt gestellten Angreifer
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Beim Fährtensport muss der Hund, gefolgt von seinem Hundeführer, ausgelegte Gegenstände entlang einer Spur anzeigen bzw. aufnehmen.

Bei der Unterordnung muss ein Hund eine Abfolge von Signalen bzw. Kommandos seines Hundeführers befolgen – auch über eine größere Distanz hinweg. Abgeprüft werden etwa Gehorsamsübungen wie „Sitz“, „Platz“ oder das einfache Spazieren nebeneinander. Die Unterordnung gilt als Grundkompetenz für darauf aufbauende Sportarten wie Agility oder Treibball.

Im Schutzdienst muss ein Hund unter Beweis stellen, dass er seinen Hundeführer vor einem gestellten Scheintäter bewacht und diesen an der Flucht hindert, indem er in den Schutzarm aus Jute beißt.

Hunde müssen Vielseitigkeit beweisen

Bei den Wettbewerben sind Fitness, starke Nerven und die gut ausgebildeten Spürnasen der Hunde gefragt. Zwei der drei Disziplinen können im Stadion verfolgt werden. Die Fährte, bei welcher der Hund auf einem Feld nach kleinen Gegenständen sucht, die rund drei Stunden vorher von einer anderen Person dort platziert worden sind, findet in der näheren Umgebung des Stadions statt. Bei jeder der drei Disziplinnen sind maximal 100 Punkte zu erreichen. Weltmeister darf sich nennen, wer am Ende am nächsten zu den 300 maximal zu erreichenden Punkten liegt.

Mehr als zwei Jahre Vorbereitungszeit stecken hinter der fünftägigen Veranstaltung, erzählt der hauptverantwortliche Organisator Martin Kruiss: „Anfang 2017 wurden wir vom Österreichischen Gebrauchshundesport-Verband angesprochen, weil Österreich nominiert worden ist, die Weltmeisterschaft auszutragen. Dann haben wir sofort mit den Planungen begonnen.“

Organisatoren betonen Tierwohl

Hunde, die bei der Weltmeisterschaft in Schwechat antreten, müssen zu Beginn der Wettbewerbe ihre Fitness unter Beweis stellen. „Jeder Hund wird von einem Tierarzt begutachtet, ob er wirklich gesund ist, bevor er an den Start geht, damit man ihm solche Leistungen auch zutrauen kann“, sagt Thomas Mostögl, einer der Organisatoren der Weltmeisterschaft. Er betont, dass generell ein großes Augenmerk auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere gelegt werde – speziell auch beim Schutzdienst, bei dem die Hunde in den geschützten Arm eines gestellten Angreifers beißen müssen.

Nicht nur Hundeexperten sind eingeladen, sich die Weltmeisterschaft in Schwechat täglich ab 7.00 Uhr anzusehen. Auch Personen ohne Erfahrung können sich hier das nötige Know-how in der Erziehung und im Umgang mit Hunden holen. Neben einem umfangreichem Rahmenprogramm und Verkaufsständen mit Hundeprodukten für Hunde und Hundeliebhaber gibt es für Kinder noch einen besonderen Programmpunkt. „Wir haben Schulkinder aus Schwechat eingeladen, von unseren Expertinnen beraten im Verhalten rund um den Hund beraten werden“, sagt Organisator Mostögl. Am Sonntag sind zudem am frühen Nachmittag einige Polizeihundeführer aus Wien mit ihren Hunden zu Gast, die „zeigen, wozu ein gut trainierter Hund in der Lage ist“.