Eis Greissler Krumbach Zentrale Produktion
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Wirtschaft

Von Landwirten zu Eisverkäufern

Vor mehr als zehn Jahren haben Andrea und Georg Blochberger die Marke Eis Greissler ins Leben gerufen. Die Landwirte begannen damals, die Milch vom eigenen Bauernhof selbst weiterzuverarbeiten. Mittlerweile betreiben die Eis Greissler mit Sitz in Krumbach (Bezirk Wr. Neustadt) acht Standorte.

Die Eis Greissler legten in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hin. Beginnend mit einer Mitarbeiterin zählt der Familienbetrieb inzwischen 180 Beschäftigte. Dabei geht die Idee, als Landwirte selbst Eis zu produzieren, darauf zurück, dass Andrea und Georg Blochberger vor mehr als zehn Jahren versuchten, aus der Not eine Tugend zu machen. Nahegelegene Schulen und Kindergärten, die mit Joghurt beliefert wurden, hatten im Sommer zu und auch sonst ließ sich mit Milch alleine nur schwer Geld verdienen.

Von Landwirten zu Eisverkäufern

„NÖ heute“ hat einen Blick hinter die Kulissen der Eis Greissler-Manufaktur in Krumbach geworfen.

„Der Milchpreis, den man von den Molkereien bekommt, ist natürlich nicht sehr rosig“, erzählt Georg Blochberger, Inhaber der Firma Eis Greissler. „So haben wir überlegt, was wir mit unserer guten Milch noch machen können, damit wir eine höhere Wertschöpfung haben. Dabei sind wir vor circa zehn bis zwölf Jahren auf die Idee gekommen, es mit Speiseeis zu probieren.“

Rund 100 Eissorten im Sortiment

Mittlerweile produziert der Familienbetrieb über das ganze Jahr verteilt rund 100 verschiedene Eissorten. Wichtig sei vor allem die Regionalität, erzählt Eis Greissler-Inhaberin Andrea Blochberger: „Äpfel und Birnen haben wir selbst, und wenn nicht, dann beziehen wir sie aus der Steiermark. Den Mohn bekommen wir aus dem Waldviertel. Kürbiskernöl ist auch aus der Steiermark. Im Moment machen wir gerade das Topfen-Dirndl-Eis. Das Dirndl beziehen wir aus dem Pielachtal.“

Eis Greissler Krumbach Eisverkauf
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Die Eis Greissler greifen für die Eissorten vorwiegend auf regionale Produkte zurück

Die wohl wichtigste Zutat für das Eis – nämlich die Milch – kommt vom eigenen Bauernhof. Der Familienbetrieb in Krumbach verfügt über 58 Kühe, wobei jede Kuh im Schnitt 20 Liter pro Tag gibt. Die Milch wird über eine unterirdische Leitung vom Stall direkt in die Produktion gepumpt. Dort wird die Milch vorgewärmt und in den sogenannten Pasteur gefüllt.

„Hier kommen die Grundzutaten dazu. Danach wird pasteurisiert auf 85 Grad und es kommen noch die anderen Geschmäcker dazu, beispielsweise Vanille, Schokolade oder Haselnuss. Dann wird auf vier Grad heruntergekühlt“, erzählt Produktionsleiter Thomas Stocker. Nachdem die Masse zwei bis drei Stunden gereift ist, wird sie zu Eis weiterverarbeitet, schockgefroren und schließlich zu den einzelnen Standorten gebracht.

Eis Greissler Produktion Eis Krumbach
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Nach der Pasteurisierung wird das Eis heruntergekühlt, abgefüllt und schockgefroren

Bekannt sind die Eis Greissler vor allem auch für ausgefallene Eissorten. „Als wir in Wien aufgesperrt haben, haben wir gesagt, dass wir als ‚Gag‘ ein Ziegenkäsesorbet anbieten. Das ist dann bei den Leuten so gut angekommen, dass wir es mittlerweile seit zehn Jahren im Sortiment haben und es nicht wegzudenken ist“, so Andrea Blochberger. Ebenso gibt es Sorten wie Kürbiskernöl, Grießschmarren oder Graumohn.

Weiterer Standort in Wien geplant

Im Vorjahr erzielten die Eis Greissler eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von sechs Millionen Euro. Für das kommende Jahr ist ein neuer Eisladen geplant. Laut Georg Blochberger wurde der Mietvertrag vor zwei Wochen unterschrieben. „Fix ist eigentlich schon, dass wir nächstes Jahr einen neuen Standort in der Schottengasse in Wien eröffnen. Dort werden wir einen Eis-Kiosk machen. Wir sind schon gespannt, wie er angenommen wird.“

Obwohl es Spätsommer ist, hoffen die Eis Greissler auch in den kommenden Monaten noch auf viel Geschäft. Die Eisläden, darunter drei in Wien sowie jeweils einer in Graz, Klagenfurt, Linz, Salburz und Wr. Neustadt, haben bis kurz vor Weihnachten geöffnet. Selbst zur kalten Jahreszeit soll es saisonale Eissorten geben – etwa Lebkuchen, Zimt und Glühwein.