Else Blankenhorn Museum Gugging Sammlung Prinzenhorn
Sammlung Prinzenhorn / Universitätsklinikum Heidelberg
Sammlung Prinzenhorn / Universitätsklinikum Heidelberg
Kultur

„Schizophrene Meister“ im museum gugging

Im museum gugging in Maria Gugging (Bezirk Tulln) sind die aufwendigen Umbau- und Renovierungsarbeiten nun abgeschlossen. Aus diesem Anlass wird eine der wohl bedeutendsten Sammlungen im Bereich der Art Brut gezeigt: die Sammlung Prinzhorn.

Mit der Ausstellung „die sammlung prinzhorn.! art brut vor der art brut“ werde „eine der wichtigsten und für die Kunst des 20. Jahrhunderts einflussreichsten historischen Sammlungen mit Kunst aus der Psychiatrie“ gezeigt, schreibt das museum gugging in einer Aussendung. Im Jahr 1919 begann der Heidelberger Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn Werke von Patientinnen und Patienten zu sammeln. Im Jahr 1922 veröffentlichte Prinzhorn dann das Buch „Bildnerei der Geisteskranken“, in denen er Einblicke in die Ergebnisse seiner Arbeit gab. Außerdem stellte er unter anderem die Arbeiten von zehn „schizophrenen Meistern“ vor.

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Museum Gugging Sammlung Prinzenhorn
Sammlung Prinzenhorn / Universitätsklinikum Heidelberg
Else Blankenhorn Museum Gugging Sammlung Prinzenhorn
Sammlung Prinzenhorn
Museum Gugging Sammlung Prinzenhorn
Sammlung Prinzenhorn / Universitätsklinikum Heidelberg
Else Blankenhorn Museum Gugging Sammlung Prinzenhorn
Sammlung Prinzenhorn / Universitätsklinikum Heidelberg

Werke Blankenhorns im Zentrum der Ausstellung

Erstmals sind ausgewählte Arbeiten aus dieser einzigartigen Sammlung im museum gugging zu sehen. Kurator Johann Feilacher, der künstlerische Leiter des museum gugging, präsentiert Werke der zehn „schizophrenen Meister“, darunter etwa Werke von Else Blankenhorn, August Klett oder auch Josef Heinrich Grebing. Gleichzeitig zeigt das Museum auch Arbeiten, die Prinzenhorn selbst nie veröffentlicht hat und die seit 1921 im Archiv verwahrt sind.

Das Eröffnungsfest im museum gugging findet am Sonntag, den 22. September, um 11.00 Uhr statt.

Im Zentrum der Schau stehen laut Aussendung des Museums die Werke von Else Blankenhorn. Blankenhorn lebte seit 1899 im Privatsanatorium Bellevue am Bodensee und gehörte zu einem privilegierten Kreis von Patientinnen und Patienten. Von ihrer Familie mit Ölfarben und Leinwand ausgestattet, schuf Blankenhorn ein umfassendes künstlerisches Werk. Der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner wurde später bei einem Aufenthalt im Bellevue auf die Arbeiten Blankenhorns aufmerksam und setzte sich intensiv mit ihren Arbeiten auseinander. Beim Eröffnungsfest der Ausstellung am 22. September wird Thomas Röske, der Leiter der Sammlung Prinzenhorn, auch auf andere Hintergründe der Sammlung eingehen.

Renovierungsarbeiten abgeschlossen

Mit der Ausstellungseröffnung wird gleichzeitig auch ein Schlussstrich unter die monatelangen Renovierungsarbeiten im museum gugging gezogen. Im Oktober 2018 wurde begonnen, das Museum zu sanieren. Bei laufendem Betrieb wurden unter anderem die Dachlandschaft, die Fassade und auch sämtliche Fenster erneuert. Die Umbaukosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurden vom Land Niederösterreich getragen.

Das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, hat eine lange Geschichte. Bis 1997 war das Haus Teil der Landesnervenklinik Gugging und wurde „Kinderhaus“ genannt, weil dort mehrfach behinderte Kinder untergebracht waren. Nach der Schließung im Jahr 1997 wurde das Haus für Kunst aus Gugging genutzt, ehe im Jahr 2006 das museum gugging gegründet wurde. Träger des Museums ist seit 2009 die Niederösterreichische Kulturwirtschaft (NÖKU).