Gesundheit

Tauziehen um teure Krebsbehandlung

Aus dem AKH Wien wird Kritik laut, dass die Behandlung mit einem teuren Medikament gegen Prostatakrebs in Niederösterreich nicht übernommen wird. Die betroffenen Patienten würden deshalb nach Wien wechseln, wo man allerdings an die Kapazitätsgrenzen stoße.

Die Behandlung ist nuklearmedizinisch basiert, das Medikament Xofigo enthält Radium 223. Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs kann es das Leben deutlich verlängern, allerdings ist es auch sehr teuer. Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, sind alle vier Wochen sechs Infusionen nötig, jede einzelne koste mehr als 4.000 Euro. Derzeit werde das Medikament nur im Wiener AKH verabreicht, wo auch Niederösterreicher behandelt werden, heißt es in dem Artikel. Der Wiener Urologe Gero Kramer fordert nun, dass auch in Niederösterreich eine derartige Behandlung möglich gemacht wird, was derzeit nicht der Fall sei.

Von der Landeskliniken-Holding heißt es dazu, dass es jetzt mit St. Pölten auch in Niederösterreich ein nuklearmedizinisches Institut gebe, also die Möglichkeiten vorhanden seien. Man werde sich diesen Fall genau ansehen, sagte Bernhard Jany, Sprecher der Landesklinken-Holding, gegenüber noe.ORF.at.

Holding prüft Übernahme des Medikaments Xofigo

In Niederösterreich würden alle modernen Krebstherapien durchgeführt, heißt es in einer Aussendung der Landeskliniken-Holding. „Hinsichtlich dieser palliativen Therapie werden wir die Übernahme des Medikaments Xofigo jetzt prüfen. Bis Anfang August 2018 gab es in Niederösterreich kein Institut für Nuklearmedizin – dies ist aber für die Verabreichung diese Medikamentes notwendig, da es den radioaktive Wirkstoff Radium-223 enthält“, so Silvia Bodi, stellvertretende medizinische Geschäftsführerin der Landeskliniken-Holding. Im Jahr 2018 wurden elf Patienten aus Niederösterreich in verschiedenen Krankenanstalten therapiert, so Bodi. Festzuhalten sei, dass Niederösterreich „natürlich auch Leistungen für Wiener Patientinnen und Patienten übernimmt.“