Wallfahrer in Mariazell
Theo Kust
Theo Kust
Religion

2.500 Gläubige pilgerten nach Mariazell

Am Wochenende fand die 73. Niederösterreichische Bauernbund-Wallfahrt nach Mariazell (Steiermark) statt. 2.500 Gläubige nahmen daran teil. Das heurige Motto „Unser tägliches Brot gib uns heute“ stellte den Dank für die Ernte und die Arbeit in den Mittelpunkt.

An die 2.500 Pilger aus allen Regionen Niederösterreichs kamen am Wochenende zur „Magna Mater Austriae“ in den steirischen Wallfahrtsort, um die christlichen Traditionen und die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft hochzuhalten.

Das Wallfahrtsmotto „Unser tägliches Brot gib uns heute“ nahm direkten Bezug auf die Verbundenheit der Landwirtschaft mit der Natur und die bäuerliche Arbeitsstätte unter freiem Himmel. Das Pontifikalamt am Sonntag zelebrierte der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz (Foto oben, 3.v.l.), der in seiner Predigt auf die für viele allzu selbstverständlich gewordene Wertigkeit des täglichen Brotes erinnerte.

Wallfahrer in Mariazell
Theo Kust
Mit dabei bei der Wallfahrt nach Mariazell (v.l.): Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner, „Hilfe im eigenen Land“-Präsidentin Sissy Pröll, Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll, Bauernbundobmann und Stephan Pernkopf, Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager und Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko

Schmuckenschlager: „Bäuerliche Arbeit wertschätzen“

„Die Entfremdung der Gesellschaft von der praktizierenden Landwirtschaft ist die Ursache unzähliger Herausforderungen, mit denen wir in unserer täglichen Arbeit zu kämpfen haben“, betonte Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager (ÖVP) die Wichtigkeit der Akzeptanz der bäuerlichen Arbeit in seiner Wallfahreransprache.

„Die heimische Lebensmittelerzeugung gewährleistet die einzig nachhaltige Versorgungssicherheit für Österreich.“ Der Respekt vor Eigentum müsse stets gewahrt bleiben", ergänzte er. Außerdem sprach er sich klar gegen Erbschaftssteuern aus und appellierte an die Eigenverantwortung und den gelebten Generationenvertrag in den bäuerlichen Betrieben.

Die Geschichte der Bauernbundwallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und Josef Reither. Sie gelobten in der Zeit des Nationalsozialismus in der Hoffnung, dass Österreich wieder Freiheit und Selbstständigkeit erlangen werde, zum Dank jedes Jahr Niederösterreichs Bauern in einer Wallfahrt nach Mariazell zu führen. Erstmals einlösen konnten Leopold Figl, damals Bundeskanzler, und Landeshauptmann Josef Reither ihr Gelöbnis im Jahr 1947.