Absolventen 2019 der Karl Landsteiner Privatuniversität
Klaus Ranger
Klaus Ranger
Bildung

Promotion für erste Mediziner in Krems

Vor sechs Jahren ist die Karl Landsteiner Privatuniversität in Krems aus der Taufe gehoben worden. Damit gab es erstmals die Möglichkeit, in Niederösterreich Medizin zu studieren. Am Montag feierten die ersten 25 Absolventinnen und Absolventen Promotion.

Die 25 jungen Männer und Frauen wurden bei der akademischen Feier als Pioniere gefeiert. Als sie 2013 ihre Ausbildung begannen, gab es noch nicht einmal ein eigenes Universitätsgebäude. Die Anfänge seien deshalb auch von Unsicherheit geprägt gewesen, wie im Rückblick von den Absolventinnen und Absolventen vielfach zu hören war. „Letzten Endes haben wir einfach daran geglaubt“, schilderte ein Absolvent am Montag gegenüber noe.ORF.at, „wir haben uns immer das Mantra vorgesagt: In sechs Jahren werde ich Arzt sein. Ich sechs Jahren wird das alles hingehaut haben. Und das hat es ja auch.“

Gegründet, um Ärztemangel zu bekämpfen

Zunächst mussten die Studierenden auf die Räumlichkeiten der Donau Universität und der IMC Fachhochschule Krems ausweichen, 2017 bekamen sie schließlich ein eigenes Gebäude am Campus Krems. Etwa 14.000 Euro im Jahr kostet es, auf der privaten Medizinuniversität zu studieren. Von Beginn an stand das Projekt unter der Prämisse, den Ärztemangel zu bekämpfen. Zum einen, indem zusätzliche Studienplätze geschaffen werden, zum anderen, indem die Medizinerinnen und Mediziner dazu animiert werden, im Land zu bleiben.

KLU in Krems
KLD/Hawelka
An der Karl Landsteiner Privatuniversität kann seit sechs Jahren Medizin studiert werden

Dazu wird etwa ein spezielles Stipendium angeboten, das an eine berufliche Tätigkeit in Niederösterreich gekoppelt ist. Zudem findet die Praxisausbildung in den Landeskliniken statt. Dadurch erhofft man sich eine Verwurzelung der angehenden Medizinerinnen und Mediziner im Bundesland. „Wir sind stolz, dass wir damit auch die Chance haben, dass der eine oder andere von Ihnen in Zukunft auch in unseren Kliniken Dienst macht oder auch im niedergelassenen Bereich“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei ihrer Festrede.

Zumindest bei einigen der promovierten Medizinerinnen und Mediziner dürfte diese Strategie aufgegangen sein. „Mein Plan ist, die Basisausbildung im Universitätsklinikum in Krems zu absolvieren, danach würde ich auch gerne dort meine Facharztausbildung zu machen“, verrät eine der Absolventinnen.

Akkreditierung als Privatuniversität verlängert

Auch die Karl Landsteiner Universität ist gekommen, um zu bleiben: Inzwischen gibt es hier 400 Studierende, bis 2026 sollen es 600 sein. Nach den ersten sechs Jahren endete nun auch die Akkreditierung der Universität. Im Rahmen der akademischen Feier gab Rektor Rudolf Mallinger die Reakkreditierung der AQ Austria (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria) bekannt. Das bedeutet, dass die Zulassung verlängert wurde.