Bildung

Mehr Schwerpunkte in Neuen Mittelschulen

Um dem Fachkräftemangel in technischen Berufen entgegenzuwirken und Neue Mittelschulen (NMS) attraktiver zu machen, gibt es seit letztem Jahr in einigen Schulen den Schwerpunkt „Naturwissenschaft und Technik“. Kommendes Schuljahr soll die Zahl der Schulstandorte verdoppelt werden.

Das Projekt startete im Vorjahr in fünf NMS, seit September wird der Schwerpunkt in sechs NMS angeboten – in Raabs an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya), Lassee (Bezirk Gänserndorf), Ybbsitz (Bezirk Amstetten), Wiener Neustadt, Zwettl und in der NMS St. Pölten III und IV. Insgesamt 201 Schülerinnen und Schüler starteten die Ausbildung im Jahr 2018, heuer seien es um rund 10 Prozent mehr, sagte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Dabei seien in den Klassen gleich viele Mädchen und Buben.

Schwerpunktschulen werden verdoppelt

Die Weiterführung des Schwerpunkt-Angebotes sei laut Bildungsdirektor Johann Heuras notwendig, da „viele Menschen im Zusammenhang mit Mathematik, Physik und Chemie Berührungsängste haben". Ziel sei es diese Scheu teils durch das Ausbildungsangebot zu nehmen. Ein weiterer Pluspunkt des neuen Schwerpunkts sei die Steigerung der Attraktivität der Neuen Mittelschulen, meint Heuras.

Aufgrund positiver Erfahrungen und Rückmeldungen seitens der Schulen, des Lehrpersonals, der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern soll das Projekt weitergeführt und ausgeweitet werden, erklärte Teschl-Hofmeister. Im Schuljahr 2020/21 soll es laut Heuras in Niederösterreich „zwölf solcher Schwerpunkt-Schulen geben, also doppelt so viele wie aktuell".

V.l.n.r.: Die Leiterin der ARGE Naturwissenschaften NÖ Erika Frühwald, Bildungsdirektor Johann Heuras, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und der Präsident der Industiellenvereinigung Niederösterreich Thomas Salzer
Carina Bauer
V. l. n. r.: Die Leiterin der ARGE Naturwissenschaften NÖ, Erika Frühwald, der Bildungsdirektor Johann Heuras, die Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Thomas Salzer gemeinsam mit Schülern der Theodor-Körner-Schule in St. Pölten

Schwerpunkt soll Fachkräftemangel entgegen wirken

Auch der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Thomas Salzer, befürwortet das Projekt bei der Pressekonferenz: Dem Fachkräftemangel in im sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) könne so entgegengewirkt werden. „Wir haben heute schon die Situation, dass acht von zehn Stellen schwer besetzbar sind. Acht von zehn Betriebe sagen sie finden keine Fachkräfte – insbesondere in diesem MINT-Bereich“, so Salzer. Durch den naturwissenschaftlichen und technischen Schwerpunkt werde eine Praxiserfahrung sowie eine Berufs- und Bildungsorientierung ermöglicht, führte er aus.

Im vergangenen Jahr wurden die Schulen deshalb von der Industriellenvereinigung Niederösterreich finanziell unterstützt: Etwa 20.000 Euro wurden in Equipment wie Lego-Mindstorm, BeeBot-Roboter, Mikroskope und iPads investiert. „Diese Ausstattung soll die Schulen im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich unterstützen und den Unterricht noch spannender gestalten“, so Salzer.