Politik

SPÖ Langenzersdorf: Umstrittene Seite offline

Nach dem umstrittenen Facebook-Posting der SPÖ Langenzersdorf zum Fünffachmord in Kitzbühel dürfte es nicht nur personelle Konsequenzen geben. Die Facebook-Seite der Partei wurde offline genommen. Den Verantwortlichen wurden die Berechtigungen entzogen.

Die SPÖ Langenzersdorf hatte nach dem Fünffachmord von Kitzbühel mit einem Facebook-Posting mit Hashtag „#nächsterFPÖAmoklauf“ für Aufsehen gesorgt. Der Beitrag, wonach der Tatverdächtige „glühender FPÖ’ler“ gewesen sei, Worte wie „Nigga“ verwendet habe und auf Autobahnen 220 gefahren sei, wurde wieder gelöscht. Ein Parteiausschluss der Verantwortlichen steht im Raum – mehr dazu in SPÖ-Posting zu Fünffachmord: Antrag auf Parteiausschluss (noe.ORF.at; 7.10.2019). Am Montagabend wurde zudem die Facebook-Seite der SPÖ Langenzersdorf offline genommen.

„Facebook-Seite soll neu aufgestellt werden“

„Die Facebook-Seite der SPÖ Langenzersdorf soll neu aufgestellt und dann vom Vorsitzenden der Ortsorganisation betreut werden“, sagte der Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich, Wolfgang Kocevar. Allen Betreuern dieser Seite, die bisher Beiträge und Kommentare verfassen konnten, seien bereits am Montag die Berechtigungen entzogen worden.

Gesicht und Betreiber der Seite war Christoph Baumgärtel, der stellvertretende Vorsitzende der SPÖ Langenzersdorf. Er war am Montag und am Dienstagvormittag nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Er war in der Vergangenheit immer wieder mit Untergriffen und Klagsdrohungen gegen politische Mitbewerber aufgefallen. „Neben Baumgärtel dürfte es aber noch andere Parteimitglieder gegeben haben, die durchaus umstrittene Beiträge veröffentlicht haben“, so Landesgeschäftsführer Kocevar. Diese werden nun ausgeforscht, und dann werde entschieden, ob Baumgärtel und seine Mitstreiter aus der Partei ausgeschlossen werden.

Wann die Facebook-Seite der SPÖ Langenzersdorf wieder online gehen wird, ist im Moment unklar. Am Freitag tage laut Kocevar das Präsidium der Bezirkspartei, „wo bereits die Weichen gestellt werden dürften“. Werden in weiterer Folge Parteiausschlüsse beschlossen, muss diesen noch der Landesparteivorstand zustimmen. Die nächste Sitzung des Landesparteivorstandes finde laut Kocevar im Dezember statt.