Recycling
APA/HELMUT FOHRINGER
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Politik

Wieser fordert Klima-Check für alle Produkte

Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich, fordert einen Klima-Check für alle Produktionsschritte von Waren. Er ist derzeit in Brüssel, um Gespräche mit Vertretern der EU-Kommission und des EU-Parlaments zu führen.

Der CO2-Abdruck des gesamten Lebenszyklus eines Produkts soll erfasst werden, verlangte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich. „Von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und die durchschnittliche Nutzungsdauer bis zur Entsorgung muss alles einem Klima-Check unterzogen und damit überprüfbar gemacht werden“, so der AKNÖ-Präsident.

Was die Klimapolitik betrifft, so müsse mit Augenmaß vorgegangen werden, vor allem brauche es Transparenz und Überprüfbarkeit von neuen Maßnahmen und Produkten, so Wieser. Mit einem eigenen Zertifikat soll daher die Kreislaufwirtschaft erfasst werden. Mit dem geforderten Klima-Check könne man die gesamten Umweltauswirkungen eines Produkts feststellen.

Transparenz für Konsumenten

„Es geht vor allem um Transparenz für die Konsumenten und Konsumentinnen, denn sie können dann entscheiden, auf welches Produkt sie greifen“, so Wieser. Damit würden auch mehr Klarheit und Fairness im globalen Wettbewerb entstehen. Wenn die Konsumenten verstärkt Produkte mit Klima-Check kaufen, dann würden auch andere Betriebe und internationale Unternehmen nach diesen ökologischen Gesichtspunkten produzieren.

Markus Wieser und Mark Nicklas
Julie de Bellaing
AKNÖ-Präsident Markus Wieser (l.) übergab Mark Nicklas von der Europäischen Kommission, zuständig für die industriepolitische Strategie der EU, die wesentlichsten industriepolitischen Forderungen in Zusammenhang mit Umwelt und Nachhaltigkeit

Die AKNÖ ist derzeit mit dem Präsidium in Brüssel. In der Woche des Hearings und bei der Entscheidung über die neue EU-Kommission traf man mit Vertretern der Kommission, EU-Abgeordneten und Mitgliedern des Sozial- und Wirtschaftsausschusses zusammen, um „die wesentlichsten Forderungen aus Sicht der Arbeitnehmervertretung darzulegen. Im Zentrum dabei: Aktive und zukunftsweisende Industriepolitik in Zusammenhang mit Umwelt und Nachhaltigkeit“, sagte Wieser.

Digitale Innovationen und ökonomische Technologien

Die Digitalisierung, Klimawandel und der Mitbewerb aus China oder Indien erfordern eine geeinte, moderne und zukunftsorientierte Industriepolitik der EU. „Arbeitsplätze und Wertschöpfung hängen in hohem Ausmaß von einer starken Industrie ab. Es sind daher alle gefordert, an einem Strang zu ziehen“, so Wieser.

Es brauche daher vermehrt Investitionen in digitale Innovationen und ökonomische Technologien. „Kein Arbeitnehmer und keine Region dürfen dabei zurückgelassen werden“, so Wieser. Ganz wesentlich dafür ist ein sozialpartnerschaftlicher Dialog mit guten Lösungen für alle Beteiligten, wie es in Niederösterreich erfolgreich umgesetzt werde, sagte AKNÖ-Präsident Markus Wieser.