Umwelt

Intelligente Mülltonnen helfen beim Recyceln

In den Bezirken Tulln und Horn wird umwelteffiziente Müllentsorgung groß geschrieben. In Horn wurden Glassammelbehälter mit Sensoren ausgestattet, um sie nur im Bedarfsfall zu entleeren. Im Bezirk Tulln soll ein Scanner im Restmüll helfen, diesen besser zu trennen.

Vor wenigen Wochen startete die Abfallentsorgungsfirma Saubermacher erstmals einen großflächigen Test für die bedarfsgerechte Entleerung von Glasbehältern im Bezirk Horn. Das Unternehmen arbeitet dabei an einer digitalen Plattform, die verschiedene Informationen wie beispielsweise über den Behälterfüllstand geben soll.

Anhand dieser Daten soll dann ein Tourenplan erstellt werden. Damit soll künftig bedarfsgerecht entleert werden. „Damit fallen unnötige Fahrten weg, was CO2 und Lärm vermeidet. Am Ende des Projekts sollen auch überquellende Behälter der Vergangenheit angehören“, heißt es seitens der Projektinitiatoren.

Das Pilotprojekt wurde gemeinsam mit der Austria Glas Recycling GmbH (AGR) und dem Gemeindeverband Horn für Abfallwirtschaft und Abgaben (GVA Horn) abgewickelt. Rund 600 Sensoren wurden in 300 Glasbehältern verbaut. Durch Ultraschall und Algorithmen misst der Sensor den Füllstand der Behälter und meldet diesen an die Saubermacher-Plattform. Das Projekt läuft bis 2020.

Digitales Recycling Saubermacher
Saubermacher
In den Behältern wurden Sensoren angebracht, die den Füllstand messen

Tulln analysiert Mülltrennverhalten

Im Bezirk Tulln wird hingegen das Mülltrennverhalten der Bürgerinnen und Bürger analysiert. 180 Haushalte in den Gemeinden Judenau-Baumgarten, Sieghartskirchen und Wolfsgraben nehmen an dem Projekt teil. „Ziel ist die Erhöhung der Recyclingquoten durch die richtige Mülltrennung, die Reduktion der Restmüllmenge und damit einhergehend eine Senkung der Entsorgungskosten“, heißt es zu diesem Projekt.

Auch der Gemeindeverband für Abfallbeseitigung in der Region Tulln (GVA Tulln) arbeitet mit. „Wir alle sind gefordert, die Zielerreichung des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes zu unterstützen und unsere Umwelt zu schützen. Daher liegt mir diese Initiative besonders am Herzen“, sagte Alfred Riedl, Präsident des Niederösterreichischen Gemeindebundes.

Bei dem Projekt kommt ein sogenannter Wertstoffscanner – eine im Müllsammel-Fahrzeug integrierte Technologie – zum Einsatz, die die materielle Zusammensetzung des Abfalls analysiert. Durch Sensoren und Kameras erkennt der Scanner, ob sich Glas oder Kunststoff im Restmüll befinden. Per SMS oder App erhalten die Bürger dann eine Rückmeldung über ihre Trennqualität. Laut Saubermacher landen alleine in der Restmülltonne rund 70 Prozent falsche Abfälle. Die Hälfte davon seien Wertstoffe, die nicht mehr recycelt werden können.