Delegation zur Wahlbeobachtung im Kosovo mit Lukas Mandl
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Politik

Mandl als Wahlbeobachter im Kosovo

Der EU-Abgeordnete Lukas Mandl (ÖVP) ist am vergangenen Wochenende Wahlbeobachter der Europäischen Union (EU) im Kosovo gewesen. Der Kosovo sei zwar noch nicht reif für einen Beitritt, aber auf dem Weg dorthin, schilderte er seine Eindrücke gegenüber noe.ORF.at.

Die Zusammenarbeit mit Südosteuropa gehört zu den Arbeitsschwerpunkten des EU-Abgeordneten Mandl, zudem ist er auch Mitglied der Kosovo-Bosnien-Delegation im Europäischen Parlament. Deshalb war der ehemalige Vizebürgermeister von Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) als Wahlbeobachter vergangenes Wochenende im Einsatz. Wahlsieger war die Oppositionspartei Vetevendosje – mehr dazu in Opposition gewinnt Parlamentswahl im Kosovo (news.ORF.at; 6.10.2019).

Geordnete Wahl wichtig für politische Stabilität

Die Wahl fand zwanzig Jahre nach dem Ende des Krieges und elf Jahre nach der Gründung des Staates Kosovo statt, der noch immer von Spannungen mit der serbischen Minderheit begleitet wird. Als Wahlbeobachter zog Mandl im Gespräch mit noe.ORF.at eine durchwegs positive Bilanz: „Es haben alle internationalen Wahlbeobachtungsmissionen, beispielsweise auch die OSZE, übereinstimmend gesagt: Es war die bestorganisierte Wahl in diesem jüngsten Staat Europas, der seit elf Jahren eine Republik ist und sich jetzt in mehreren nationalen Wahlen bewährt hat. Wichtig ist ja für diese Wahlbeobachtung zunächst nicht das Wahlergebnis, sondern die korrekte Organisation.“

Lukas Mandl mit der Leiterin der zentralen Wahlbehörde im Kosovo, Valdete Daka
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Lukas Mandl mit der Leiterin der zentralen Wahlbehörde, Valdete Daka

Der geordnete Ablauf der Wahl sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft des erst elf Jahre alten Staates, denn politische Stabilität sei wichtig für Unternehmen, die im Kosovo investieren wollen. „Die Investitionen sind wieder wichtig, damit Arbeitsplätze entstehen und damit die vielen jungen Menschen – der Kosovo ist auch der jüngste Staat Europas im Hinblick auf das Durchschnittsalter der Menschen – die bildungshungrig und arbeitswillig sind, Arbeitsplätze vorfinden.“

Europäische Identität in Osteuropa stärken

Mandl gründete auch vor vier Jahren die österreichisch-kosovarische Freundschaftsgesellschaft. Denn Österreich müsse Interesse an einem stabilen Kosovo haben, sagte Mandl, ebenso wie die gesamte EU: „Das Entscheidende ist, dass nicht andere Teile der Welt – etwa Türkei, China oder Russland – im Kosovo und insgesamt im Westbalkan die Dominanz durch Investitionen von außen übernehmen. Sondern dass die europäische Identität gestärkt wird. Ohne diese europäische Identität in Osteuropa gibt es keine Stabilität für ganz Europa.“

Das sei für Österreich besonders wichtig, erklärte Mandl, „weil das in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ist und Österreich in all diesen sechs Staaten Osteuropas zu den größten Investoren gehört. Es ist auch österreichisches Geld da drinnen, es beschäftigen österreichische Unternehmen sehr, sehr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region und aus der Region.“

Viele junge Menschen seien dort auf dem Sektor Informationstechnologie tätig, etwa im Bereich der Digitalisierung oder Softwareentwicklung, „und darauf zählen auch österreichische Unternehmen.“ Der Kosovo müsse – ebenso wie die anderen fünf Balkan-Staaten, behutsam an die EU herangeführt werden, betonte Lukas Mandl.