Kleiner Bub spielt im Freien
Pixabay/freestocks-photos
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Gesundheit

Frischluft beugt Fehlsichtigkeit vor

Menschen verbringen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm. Das beeinflusst auch die Augengesundheit, wie aus einem aktuellen WHO-Bericht hervorgeht. Peter Gorka, Präsident der österreichischen Gesellschaft der Augenärzte, erklärt, worauf man vor allem bei Kindern achten muss.

Weltweit müssen 2,2 Milliarden Menschen mit Sehstörungen oder Blindheit leben, eine Milliarde der Fälle wäre vermeid- oder behandelbar – mit diesen Zahlen hat der erste Bericht zur Augengesundheit der Weltgesundheitsorganisation aufhorchen lassen. Die Kurzsichtigkeitsrate steige vor allem deshalb an, weil sich Menschen viel häufiger und länger in geschlossenen Räumen aufhalten sowie durch die verstärkten Tätigkeiten an Computern und Smartphones.

„Mindestens 30 Zentimeter Abstand zu Bildschirmen“

Mehr Zeit im Freien könne dem entgegenwirken, hieß es im Bericht und das bestätigt auch der Präsident der österreichischen Gesellschaft der Augenärzte, Peter Gorka im Gespräch mit noe.ORF.at. In manchen asiatischen Städten seit die Kurzsichtigkeit der Jugendlichen bereits alarmierend. „Ein australischer Forscher hat gesagt, dass der typische Jugendliche in Singapur bis zu seinem 19. Lebensjahr kaum etwas sieht, das weiter weg ist als sechs Meter.“

Aber auch in Europa betrifft Kurzsichtigkeit mittlerweile schon fast jeden Dritten. Was man dagegen tun kann? Man sollte den Kindern beibringen weniger Zeit am Bildschirm zu verbringen und dass Handy und Tablets nicht zu nahe an das Auge gehalten werden sollen. Gorka, der eine Ordination in St. Pölten betreibt, rät Bildschirme grundsätzlich mindestens 30 Zentimeter vom Auge weg zu halten.

Frau beim Augenarzt
APA/HERBERT PFARRHOFER

Kinder „mindestens zwei Stunden“ täglich an Frischluft

Auch die Tatsache, dass der Aufenthalt in geschlossenes Räumen einen Einfluss auf Fehlsichtigkeiten hat, bestätigt Gorka. „Ein Kind sollte sich im Durchschnitt pro Tag zwei Stunden unter freiem Himmel aufhalten.“ – mehr dazu in Immer mehr Kinder sich kurzsichtig (noe.ORF.at; 04.06.16). Bereits ab dem Vorschulalter sollte man mit den Kindern regelmäßig zur Kontrolle zum Augenarzt, denn mit speziellen Augentropfen bzw. Kontaktlinsen könne eine Kurzsichtigkeit zumindest verzögert werden – mehr dazu in Augentropfen gegen Kurzsichtigkeit (science.ORF.at; 02.10.19).

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene leiden unter den Folgen des übermäßigen Bildschirmkonsums. Ihre Augen werden dabei häufig trocken. „Das ist dadurch zu erklären, dass bei konzentrierter Arbeit wenig Blick- und Lidbewegungen gemacht werden.“ Auch hier gibt es einen Tipp vom Augenexperten: Spätestens alle fünf Minuten bewusst blinzeln – das verteilt die Tränenflüssigkeit und schützt die Augen.