Ob Zugunglück oder Gasexplosion – in diesen und anderen Katastrophenfällen ist rasche und professionelle Hilfe gefragt. Mit Tulln und Münchendorf (Bezirk Mödling) betreibt das Rote Kreuz Niederösterreich zwei Logistikzentren für Großunfälle und Katastrophenhilfe. Dort lagern unter anderem Feldbetten und Decken. Außerdem will man gewährleisten, dass Autobahnen und der Flughafen Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) im Ernstfall schnell erreicht werden können.
Feldgerichte für 2.400 Menschen pro Tag
Allein in Münchendorf lagern 2.500 Feldbetten sowie 8.000 Woll- und Einmaldecken. Mit kurzer Vorlaufzeit können von den zwei großen und der kleinen in Münchendorf stationierten Feldküche 2.400 Personen pro Tag versorgt werden. Neben Materialien für den Sondereinsatz sind in Münchendorf auch die Ausrüstungen für mehrere Sondereinheiten untergebracht. Dazu zählt etwa die Patientendekontamination nach Strahlenunfällen.
In Tulln befindet sich übrigens auch der neue Container-Terminal der Feuerwehr, der erst im September im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum eröffnet wurde. Er verfügt über eine Fläche von 12.000 Quadratmetern. 3,6 Millionen Euro wurden in den Terminal für Katastropheneinsätze investiert. Hier lagern zahlreiche Spezialmaschinen der niederösterreichischen Feuerwehren – mehr dazu in Feuerwehr hat neuen Container-Terminal (noe.ORF.at; 21.9.2019).
Das Know-how der tausenden freiwilligen Helferinnen und Helfer ist bei Großunfällen genauso gefragt wie bei Katastrophen im In- oder Ausland. Sie sind in den unterschiedlichsten Bereichen tätig – bei der Trinkwasseraufbereitung, in der Technik und Stromversorgung, in der Telekommunikation sowie bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Dafür trainieren die Rot Kreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig.
Auch Private sollten sich für Notfälle wappnen
„Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann sich jeder vorbereiten“, betont Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, in einer Aussendung anlässlich des Internationalen Tages der Katastrophenvorsorge. Privathaushalte sollten laut Opriesnig für Ernstfälle Notrationen an Lebensmitteln und Wasservorräte anlegen. „Gut vorbereitet zu sein, bedeutet zehn Tage nicht aus dem Haus zu müssen“, so Opriesnig. Zu einer guten Vorbereitung gehöre auch, Dokumente sowie Notgepäck mit warmer Kleidung und persönlichen Medikamenten griffbereit zu haben.