„Das muss man erst einmal schaffen. Einen so komplexen Roman wie Paulus Hochgatterers ‚Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war‘ noch besser auf die Bühne zu bringen“, formuliert Peter Jarolin in der Jurybegründung, was zur Nominierung des jungen niederösterreichischen Regisseurs führte.
Beichl inszenierte in der Spielsaison 2018/19 die Adaption des Hochgatterer-Romans, die sich mit der Fragwürdigkeit der Erinnerung an die letzten Kriegstage des Jahres 1945 auseinandersetzt, mit nur fünf Darstellern. Sie verkörperten die insgesamt 17 Personen, die in dem komplexen Stück vorkommen.
„Ein gar nicht kleines Theaterwunder“
Beichl, Jahrgang 1992, wage in seiner „extrem dichten, atmosphärisch starken Inszenierung ein Experiment, das mehr als aufgeht“, erklärte die Jury. Sie meint auch, dass der junge Regisseur „mit einer unglaublichen Leichtigkeit, größter Tiefenschärfe und jeder Absage an Klamauk oder gar Pathos“ dem Text Hochgatterers nachspüre. Damit schaffe Moritz Beichl „ein gar nicht kleines Theaterwunder.“
Das am 8. März 2018 uraufgeführte Stück „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ wurde von Moritz Beichl mit den Ensemble-Mitgliedern Tobias Artner, Josephine Bloéb, Cathrine Dumont, Anton Widauer und Elena Wolff inszeniert. Bernhard Eder zeichnete für die Musik, Julia Engelmayer als Dramaturgin verantwortlich.
Ob der Niederösterreicher Moritz Beichl die Auszeichnung erhält, wird sich Ende November bei der Verleihung des Nestroy-Preises 2019 zeigen. Diese wird am 24. November ab 19.30 Uhr im Theater an der Wien stattfinden.