Neue Busmodelle fürs Waldviertel
VOR/Bollwein
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Verkehr

Land will Busangebot verbessern

Etwa 29 Prozent aller Kilometer, die die Niederösterreicher täglich fahren, werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück gelegt, wie eine Erhebung vor kurzem gezeigt hat. Durch Verbesserungen im Busangebot will das Land diese Zahl jetzt weiter steigern.

Wie die kürzlich veröffentliche Mobilitätserhebung des Landes ergab, haben noch nie so viele Menschen Angebote im öffentlichen Verkehr genutzt, wie zuletzt. Wenn es nach Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) und VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll geht, ist aber noch viel zu tun. Sie wollen die jüngst präsentierten Zahlen weiter steigern.

Bis 2030 will das Land die Bus-und Bahnangebote um mehr als 20 Millionen Kilometer ausbauen, dafür wird bereits im kommenden Jahr das Budget für den öffentlichen Verkehr um 40 Prozent aufgestockt. Die zusätzlichen Budgetmittel sollen, so Schleritzko, in bessere Angebote im niederösterreichischen Bus-und Bahnnetz investiert werden.

Busse: „Schulen und Gemeinden besser informieren“

Nächstes Jahr würden etwa neue Bussysteme in den Regionen Weinviertel Ost, Neunkirchen und Baden umgesetzt, damit die Regionen besser erschlossen werden können, so Schleritzko. Damit sollen etwa Angebote zu den Tagesrandzeiten erweitert und die Takte zu den Hauptpendler- und Schulzeiten verbessert werden. Außerdem sollen dann etliche Schulstandorte besser erreicht werden können, so der Landesrat.

LR Ludwig Schleritzko und Wolfgang Schroll vor einem Bus, im Hintergrund ein Bahnhof
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Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) und VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll

Probleme, wie es sie bei der Einführung der neuen Bussysteme im Wald- und Mostviertel gab, sollen in Zukunft vermieden werden. Schleritzko: „Der Verkehrsverbund hat dafür Sorge zu tragen, dass die Umstellung des Systems deutlich besser funktioniert, als es im Wald- und Mostviertel der Fall war. Unser Auftrag ist sowohl Gemeinden, als auch Schulen besser zu informieren.“

1,1 Milliarden Euro für besseres Bahnnetz

In Bezug auf Verbesserungen im Banverkehr, verweist Schleritzko auf die aktuell laufenden „finalen Verhandlungen“ zum Verkehrsdienstevertrag. Nach der grundsätzlichen Einigung im September zwischen den Bundesländern der Ost-Region und dem Bund, sei man nun dabei, Details mit den ÖBB zu verhandeln. So sollen in einem ersten Schritt bis 2022 um 3,5 Millionen zusätzliche Kilometer an Angeboten im Regional- und Nahverkehr möglich sein. Das Land nimmt dafür insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro in die Hand.

Während auf der Franz-Josefs-Bahn, der Traisental- und der Erlauftalbahn die Ausbaupläne bereits fixiert seien, müsse auch auf anderen Strecken, wie der Nordwest-Bahn oder der Laaer-Ostbahn, die Kapazität gesteigert werden, so Schleritzko, der außerdem die Elektrifizierung der Strecke St. Pölten – Krems fordert.

Schleritzko betont außerdem, dass der Ausbau der Infrakstruktur ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Öffi-Angebote sei und sieht dabei auch die kommende Bundesregierung in der Pflicht. Mit Verweis auf die Notwendigkeit des Baus einer neuen Stammstrecke durch Wien, meint er: " Dieses Milliardenprojekt muss jetzt auf die Schiene gebracht werden. Die neue Regierung sollte den Tunnelbohrern vom Semmering, dem Brenner und der Koralm nach deren Fertigstellung schnellstmöglich den Auftrag erteilen, in die Ostregion zu kommen".