Der gebürtige Wiener übernahm in den 1950er-Jahren das traditionsreiche Weingut in Weißenkirchen und stellte dort auf die damals noch seltene Hochkultur um. Wie auch der „Kurier“ berichtete, setzte er auf „natürlichen“ Wein ohne große Eingriffe und machte sich dadurch einen Namen.
Qualitätsstandards bis heute gültig
Er gilt nicht nur deshalb als einer der Qualitätspioniere des Wachauer Weinbaus. Gemeinsam mit Josef Jamek, Franz Hirtzberger sen. und Willibald Schwengler gründete Prager die Gebietsschutzvereinigung „Vinea Vachau Nobilis Districtus“, die bis heute die Qualitätsstandards für die Region vorgibt. Die „Gewichtsklassen“ des Wachauer Weines wurden damals in Steinfeder (leicht), Federspiel (mittel) und Smaragd (kräftig) eingeteilt. Bis 1988 war Prager auch der Obmann der Vereinigung.
Donaukraftwerk wird nicht gebaut
„Österreich Bild“ berichtete 1973 über die Diskussionen rund um das geplante Kraftwerk.
In den 70er-Jahren engagierte sich Prager – gemeinsam mit den anderen großen Wachauer Winzern – gegen die Pläne für den Bau eines Donaukraftwerks nahe Dürnstein. Sie befürchteten eine Zerstörung der Terrassenlandschaft. Damit legten die Winzer den Grundstein für das UNESCO-Weltkulturerbe Wachau.
Das Weingut Prager wird mittlerweile von seiner Tochter Ilse Bodenstein und deren Mann Anton geführt. Franz Prager (geb. 1925) starb am 9. Oktober 2019 im 94. Lebensjahr.