Wirtschaft

Wiener Großprojekte: Firma aus NÖ insolvent

Wegen nicht bezahlter Forderungen aus zwei Großbaustellen, unter anderem dem Wiener Krankenhaus Nord, ist die Estriche Pfeiffer GmbH aus St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) laut Creditrefom insolvent. Das Unternehmen soll aber fortgeführt werden.

Die Estriche Pfeiffer GmbH stellte nach Angaben des Gläubigerschutzverbandes Creditreform am Landesgericht St. Pölten den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet und beschäftigt sich mit der Verlegung von Estrichen, berichtete Creditreform.

Beim Krankenhaus Nord in Wien war die Pfeiffer GmbH laut einem Sprecher des Gläubigerschutzverbandes als Subunternehmer tätig. Beim Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) heißt es dazu auf Nachfrage von noe.ORF.at, dass sich der Generalunternehmer geweigert habe, Forderungen an eine Arbeitsgemeinschaft auszuzahlen, weil Mehrkosten verrechnet worden seien.

Die Pfeiffer GmbH war zusammen mit drei weiteren Firmen Teil dieser Arbeitsgemeinschaft. Insgesamt gehe es um knapp 2,1 Millionen Euro, die seitens der Arbeitsgemeinschaft gefordert wurden. Laut KSV1870 seien bislang nur Teilbeträge bezahlt worden, der Großteil der geforderten Summe ist hingegen weiterhin offen.

120.000 Euro Verlust bei DC-Tower

Außerdem fuhr die Pfeiffer GmbH laut KSV1870 nicht nur beim Krankenhaus Nord, sondern auch beim DC-Tower Verluste ein. Die beiden Großprojekte in Wien hätten sich Schuldnerangaben zufolge „wirtschaftlich als geradezu katastrophal“ entpuppt.

Konkret geht es beim DC-Tower um einen Verlust von 120.000 Euro. In diesem Fall habe der Generalunternehmer aus Sicht der niederösterreichischen Firma um diese 120.000 Euro zu wenig bezahlt. Daher wurde im Jahr 2014 ein Prozess gegen den Generalunternehmer angestrengt. Diesen habe die Pfeiffer GmbH nach jahrelangem Rechtsstreit laut den Kreditschützern nun verloren.

Von der Insolvenz sind 40 Gläubiger und 16 Arbeitnehmer betroffen. Aktiva von 360.000 Euro stehen Passiva von 1,23 Mio. Euro gegenüber. Das Unternehmen soll während des Insolvenzverfahrens fortgeführt werden. Es herrsche Optimismus, die Finanzierung des Sanierungsplans aus eigener Kraft bewerkstelligen zu können, teilte der KSV weiter mit. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.