Luftansicht Flughagen Wien-Schwechat
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Lufthansa-Streik: Kaum Ausfälle in Schwechat

Der Arbeitskampf zwischen der deutschen Kabinengewerkschaft UFO und der Lufthansa hat nur geringe Auswirkungen auf den Flughafen Wien-Schwechat. In der Früh hieß es, dass man Beeinträchtigungen nicht ausschließen könne. Acht Flüge fielen seither aus.

„Dem Flughafen Wien sind derzeit keine Ausfälle bekannt. Wir können aber nicht ausschließen, dass es vereinzelt zu Beeinträchtigungen kommen kann“, sagte Flughafensprecher Peter Kleemann Sonntagfrüh auf Nachfrage gegenüber noe.ORF.at. Laut Auskunft des Flughafens von Sonntagnachmittag fielen vier Verbindungen aus, konkret handelte es sich um zwei Eurowings-Verbindungen von und nach Köln sowie je eine nach Stuttgart und Düsseldorf. Seitens des Flughafens werden alle Reisenden ersucht, sich rechtzeitig bei ihrer Airline über den Status des Fluges zu erkundigen.

46 Verbindungen betreffen Lufthansa bzw. Eurowings

Generell sollten sich die Auswirkungen in Österreich aber in Grenzen halten. Von allen geplanten Verbindungen am Sonntag betreffen lediglich 46 An- und Abflüge die Lufthansa bzw. deren Tochter Eurowings. Das betrifft den Zeitraum bis Mitternacht. Hintergrund ist, dass die deutsche Kabinengewerkschaft UFO die ankündigten Warnstreiks Sonntagfrüh von 5.00 Uhr bis Mitternacht verlängert hat.

Bestreikt werden in Deutschland die vier Lufthansa-Töchter Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und SunExpress. Es geht um Hunderte Verbindungen an Flughäfen wie Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin oder Hamburg. Die Warnstreiks bei den Lufthansa-Töchtern waren erst am Freitagnachmittag angekündigt worden. Lufthansa hatte sich zuvor kurzfristig bereiterklärt, 2,0 Prozent mehr Gehalt zu zahlen – gefordert hatte UFO nur 1,8 Prozent. Unmittelbar danach schob UFO weitere Tarifforderungen nach, die seitens der Lufthansa in einem Brief umgehend abgelehnt wurden.

Erbitterter Streit zwischen UFO und Lufthansa

Hinter dem Arbeitskampf steht ein tiefes Zerwürfnis zwischen UFO und dem Lufthansa-Konzern. Das Unternehmen erkennt den UFO-Vorstand nach erheblichen Führungsquerelen nicht mehr als vertretungsberechtigt an und will der Gewerkschaft gerichtlich die Tariffähigkeit absprechen lassen. Der langjährige UFO-Vorsitzende Nicoley Baublies wurde sogar aus dem Lufthansa-Dienst entlassen. Die UFO-Streiks bewertet Lufthansa in dieser Logik als rechtswidrig und hat Teilnehmern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht.