Pkws auf einem Lagerplatz
APA/HARALD SCHNEIDER
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Verkehr

Zahl der Zweitautos hat sich verdoppelt

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Zweitautos in Niederösterreich mehr als verdoppelt. Laut VCÖ gibt es derzeit 395.000 Zweit- und Drittwagen. Der VCÖ fordert vom Bund, die Regionen beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radwege stärker zu unterstützen.

Die Zahl der Zweit- und Drittautos hat in Niederösterreich in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Im Jahr 2000 hatten Niederösterreichs Haushalte 177.567 Zeitwagen, heute sind es bereits mehr als 395.000 Zweit – und Drittautos. Alleine seit dem Jahr 2016 sind weitere rund 10.000 Zweitwagen dazugekommen, macht der VCÖ aufmerksam.

Im Bundesländer-Vergleich hat Niederösterreich pro 1.000 Haushalte die zweitmeisten Zweitautos (547). Am höchsten ist die Zweitwagen-Dichte im Burgenland mit 653. Der Österreich-Schnitt liegt bei 399. Auffallend ist, dass in den westlichen Bundesländern die Zahl der Zweitwagen deutlich niedriger ist. In Vorarlberg sind es 342 Zweitwagen pro 1.000 Haushalte, im Land Salzburg 339 und in Tirol 337.

Zeichen von Wohlstand

„Zweitwagen waren vor 20, 30 Jahren ein Zeichen von Wohlstand. Heute ist das nicht mehr der Fall. Oft ist die Anschaffung von Zweitautos die Folge davon, dass es an Nahversorgung mangelt oder an öffentlichen Verkehrsverbindungen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Die Mobilitätsprobleme der Regionen sind laut VCÖ die Folge der Zersiedelung. Ortskerne und Nahversorgung seien vernachlässigt worden, Supermärkte und Wohnsiedlungen an Orten entstanden, die oft nur mit dem Auto gut erreichbar sind.

Niederösterreichs Zweitwagen werden im Schnitt nur rund 7.720 Kilometer pro Jahr gefahren, sie sind damit im Schnitt 23,5 Stunden am Tag „Stehzeuge“, kritisiert der VCÖ. Der VCÖ sieht die nächste Bundesregierung gefordert, die Regionen beim Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots viel stärker als bisher zu unterstützen. Zudem sei eine verkehrssparende Raumordnung nötig, die die Ortskerne und die Nahversorgung stärkt und die Zersiedelung stoppt.

„Österreich kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn auch die Regionen ein deutlich besseres öffentliches Verkehrsangebot erhalten“, betont VCÖ-Experte Gansterer. „Bei Verfehlen der Klimaziele fließen Milliarden Euro in Zertifikationszukäufe und Strafzahlungen. Geld, das in mehr Bahn- und Busverbindungen sowie den Ausbau der Rad-Infrastruktur deutlich besser investiert ist.“