Preisverleihung Kinderrechte
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Chronik

Projekte für Kinderrechte ausgezeichnet

Die niederösterreichische Kinder- und Jugendanwaltschaft hat zum fünften Mal – gemeinsam mit der Donau-Uni Krems – den Kinderrechtepreis vergeben. Damit werden Menschen und Institutionen gewürdigt, die sich für Kinderrechte einsetzen.

Kinder haben das Recht zu spielen und Kind zu sein – und bei den Kindersommerspielen (NÖKISS) in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) können sie diesem Grundrecht kreativ nachgehen. Deswegen zählen NÖKISS zu den heurigen Preisträgern. Kinder haben dort die Möglichkeit, in eine Gemeinschaft reinzuwachsen, sich aktiv einzubringen, Freundschaften zu schließen und alle damit verbundenen Rechte und Pflichten zu lernen, so die Entscheidung der Jury.

Auch der Verein „Team Präsent“ wurde ausgezeichnet. Er setzt sich für Prävention und schnelles Eingreifen bei Mobbing an Schulen ein, so Ilka Wiegrefe: „Wir trainieren Lehrerinnen und Lehrer mit dem ‚No Blame Approach‘. Das ist eine sehr gute, evaluierte Interventionsmethode, damit sie sofort eingreifen können, wenn Mobbing stattfindet.“ Viktor Bauernfeind vom „Team Prävent“ meint dazu: „Lehrkräfte wissen dann, wie sie handeln können, welche Möglichkeiten sie haben, um nicht lange auf externe Experten warten zu müssen.“

Johannes Kerschbaumer (DUK), NÖ Kinder & Jugend Anwältin Gabriela Peterschofsky-Orange, Andreas Kickinger (NÖ Kindersommerspiele), Rektor Friedrich Faulhammer (DUK), Maximilian Fürnsinn (ehemalige Probst des Stiftes Herzogenburg), Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister
Skokanitsch Fotografie
Unter anderem wurden die Kindersommerspiele in Herzogenburg ausgezeichnet. Im Bild: Johannes Kerschbaumer von der Donau-Uni Krems, NÖ Kinder & Jugend Anwältin Gabriela Peterschofsky-Orange, Andreas Kickinger von den Kindersommerspielen, Rektor der Donau-Uni Krems Friedrich Faulhammer, der ehemalige Propst des Stiftes Herzogenburg, Maximilian Fürnsinn, und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister

Kinder brauchen Grenzen und keine Gewalt

Preisträger Nummer drei ist das Jugendrotkreuz Niederösterreich mit seinem aktuellen Schwerpunkt „#humanity“. Es geht darum, wie man auch in der digitalen Welt Menschlichkeit leben kann, so die Leiterin des Landesjugendservice beim Roten Kreuz Niederösterreich, Daniela Koller: „Wir wollen bei diesem dreijährigen Schwerpunkt Kinder und Jugendliche stärken, Menschlichkeit und Solidarität in einer digitalen Welt leben zu können. Also zum Beispiel, wie erkennt man Leid im Netz oder wie kann man Zivilcourage dort leben.“

Preisverleihung Kinderrechte
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Bei der Verleihung des Kinderrechtspreises in Krems wurde an die UN-Kinderrechtskonvention erinnert

Seit mittlerweile 30 Jahren ist in Österreich Gewalt in der Erziehung verboten – Stichwort „die g’sunde Watschn“. Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten viel veränderte, in der Erziehung gibt es auch heute noch viele Fragen, so Kinder- und Jugendanwältin Gabriela Peterschofsky-Orange: „Es ist sehr wichtig, dass es dieses Gesetz gibt, dass körperliche und seelische Gewalt verboten ist. Allerdings merken wir, dass immer noch das Wissen fehlt, was gewaltfreie Erziehung ist. Heißt das, ich darf gar keine Grenzen mehr setzen? Nein, es heißt nachvollziehbare Grenzen setzen, natürlich auch mit Konsequenzen. Aber nicht seelische Grausamkeit oder körperliche Gewalt.“

30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention

Seit 30 Jahren setzt auch die UN-Kinderrechtskonvention auf die Rechte der Kinder. Sie haben das Recht, vor Misshandlungen geschützt zu werden, das Recht zu spielen und Kind zu sein und das Recht mitzureden, wenn es um ihre Person geht. Anlässlich der beiden 30-jährigen Jubiläen wurden auch Sonderbotschafter geehrt: Christine Hansi, Kurt Leitzenberger sowie Arzt und Autor Paulus Hochgatterer – alle drei im Einsatz für die „Unabhängige Opferschutzstelle des Landes Niederösterreich“. Als Sonderbotschafterin der Kinderrechte 2019 wurde die ehemalige Landesrätin Barbara Schwarz geehrt – für ihren selbstverständlichen Einsatz für die Jüngsten.