Ermittler am Tatort in Kottingbrunn
Thomas Lenger/monatsrevue.at
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Chronik

Kottingbrunn: Auch zweites Kind gestorben

Nach der Bluttat am Sonntag in Kottingbrunn (Bezirk Baden), bei der ein 31-Jähriger seine 29-jährige Ehefrau und die zwei Jahre alte Tochter erstochen haben soll, ist nun auch der elf Monate alte Sohn tot. Das Baby starb Montagfrüh im Krankenhaus.

Das elf Monate alte Kind hatte keine Stichwunden aufgewiesen und war am Sonntag mit schwerer Atemnot ins Spital geflogen worden. In den frühen Morgenstunden am Montag starb der Bub an den erlittenen Verletzungen im SMZ Ost in Wien. Den elf Monate alten Sohn habe der Beschuldigte mutmaßlich ersticken bzw. erwürgen wollen, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Montagvormittag auf APA-Anfrage.

Verdächtiger zeigte sich geständig

Am Sonntag wurde der Vater des Buben festgenommen, nachdem er sich beim Polizeinotruf mit den Worten „Ich habe meine Familie getötet“ gemeldet hatte. Als die Beamten das Haus in einer Reihenhaussiedlung in Kottingbrunn (Bezirk Baden) betraten, fanden sie im Obergeschoß des Hauses zwei Personen leblos auf dem Boden. Trotz Reanimation verstarben die Frau sowie die zwei Jahre alte Tochter des mutmaßlichen Täters. Der elf Monate alte Sohn war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben und wurde ins Krankenhaus geflogen.

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Ermittler am Tatort in Kottingbrunn
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Die Tat ereignete sich in einem Wohngebiet in Kottingbrunn
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Als mutmaßliche Tatwaffe wurde ein Küchenmesser sichergestellt. Die Frau und das Mädchen wiesen Stichverletzungen auf, der elf Monate alte Bub nicht. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen türkischstämmigen österreichischen Staatsbürger. Der 31-jährige Tatverdächtige wurde am Sonntag von den Ermittlern mehrere Stunden einvernommen. Dabei zeigte er sich geständig und gab an, dass Beziehungsprobleme der Grund für die Tat waren.

Ermittelt wird wegen dreifachen Mordes

Aus dem Umfeld hörte man, dass sich die Frau offenbar trennen wollte, das hätte die Ehre des Mannes verletzt, deshalb habe er die Frau aus Eifersucht getötet. Von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurden die Obduktionen der Opfer angeordnet. Mit vorläufigen Ergebnissen wird laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft frühestens am Dienstag gerechnet.

Mit einem „Blackout“ bzw. mit „psychischer Überforderung“ erklärte der 31-Jährige das Gewaltverbrechen gegenüber seinem Verteidiger Mirsad Musliu. „Unfassbares ist passiert. Eine menschliche Tragödie mit fatalen Folgen“, so Misliu. Sein Mandant – ein HTL-Ingenieur – sei bisher strafrechtlich nie in Erscheinung getreten. Der Tatverdächtige befindet sich seit Abschluss der Befragungen in der Justizanstalt Wiener Neustadt. Ermittelt werde wegen des Verdachts des dreifachen Mordes. Die Verhängung der Untersuchungshaft über den 31-Jährigen sei in Aussicht gestellt, so Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.