In der Vorwoche sprachen bereits einige Bundesländer, darunter Niederösterreich, ein vorläufiges Verbot aus – mehr dazu in Original Play: Vorläufiges Verbot für Verein (noe.ORF.at; 25.10.2019). In allen Bundesländern gibt es die Empfehlung, mit dem Verein Original Play nicht weiter zusammenzuarbeiten.
Auf ein generelles Verbot wollte man sich beim Treffen der neun Landesbildungsreferenten aber nicht festlegen. „Wir wollten das vorläufig noch nicht, weil – das muss man auch dazusagen – in Niederösterreich keine einzige Beschwerde gegen den Verein vorliegt“, begründete Niederösterreichs Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) die Entscheidung, „es hat sich niemand bei uns über Original Play beschwert, aber im Sinne des Kindeswohls ist es eine Vorsichtsmaßnahme.“
Außerdem wolle man abwarten, bis auch die Volksanwaltschaft ihre Prüfung abgeschlossen hat. Das Konzept selbst sei zwar vom Land geprüft und auch genehmigt worden, so Teschl-Hofmeister, „aber unter anderen Voraussetzungen, als jetzt medial transportiert wird. Bei uns war es eine Frau und kein fremder Mann, es war immer eine Pädagogin anwesend, und dieses Konzept haben wir unterstützt.“ Geld vonseiten des Landes habe es dafür aber nicht gegeben, versicherte die Landesrätin.

Mehr Informationsaustausch zwischen Ländern
Als weitere Konsequenz wollen sich die Bundesländern künftig genauer über die pädagogischen Konzepte externer Anbieter austauschen, um koordinierte Vorgehensweisen zu erarbeiten, wie es heißt. „So werden wir regelmäßige Konferenzen der Kindergarteninspektorinnen und –inspektoren und der pädagogischen Fachberaterinnen und –berater auf Länderebene in Zukunft dafür nützen, Angebote rund um die Pädagogik in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen zu beleuchten, neu auftretende Initiativen und Projekte vorzustellen und auf fachlicher Ebene zu diskutieren und bewerten“, so Teschl-Hofmeister.
Bei den Kursen von Original Play spielen fremde Erwachsene mit Kindern in Kindergärten und Schulen auf Matten auf dem Boden. Das Gerangel könnte laut Experten eine „Einladung“ zum Missbrauch sein, so der Vorwurf. In Deutschland gab es bereits Ermittlungen wegen konkreter Missbrauchsvorwürfe von Eltern – mehr dazu in „Irritierendes“ Spiel mit Kindern (news.ORF.at; 24.10.2019).