AKW Zwentendorf
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Politik

Energiereferenten: Kein Geld für Atomenergie

Im Atomkraftwerk Zwentendorf, das nach einer Volksabstimmung 1978 nie in Betrieb gegangen ist, haben am Montag die Landesenergiereferenten der Bundesländer getagt. Unter dem Vorsitz Niederösterreichs forderten sie ein klares Bekenntnis der EU zum Ausstieg aus der Atomenergie.

41 Jahre nach der Volksabstimmung ist das Atomkraftwerk in Zwentendorf (Bezirk Tulln) zum Symbol gegen Atomenergie und für erneuerbare Energien geworden. Dort, wo heute Sonnenstrom und keine Atomenergie erzeugt wird, tagten die Energiereferenten der Länder. Beim Klimaschutz sei es fünf vor zwölf, hieß es etwa. Einmal mehr kam daher die Forderung, dass es in Europa kein Geld mehr für Atomenergie geben dürfe.

Die Atomkraft soll auch nicht mehr als Beitrag zum Klimaschutz gelten dürfen, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Die Atomkraft kann niemals einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie ist ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung, für gesamte Regionen, für gesamte Landstriche über Jahrhunderte hinweg. Das haben wir in Tschernobyl und Fukushima gesehen. Und deshalb ein ganz klares Nein.“

Klimagipfel Zwentendorf
ORF/ Rohrhofer
Die Energiereferenten tagten im AKW Zwentendorf (v.l.): Tirols LH-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP), Salzburgs LH-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne), Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), Burgenlands Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) und Oberösterreichs Landesrat Markus Achleitner (ÖVP)

Genehmigung für PV-Anlagen soll einfacher werden

Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek betonte, dass Österreich weder auf Atomenergie noch auf Kohlekraftwerke angewiesen sei. Nach Dürnrohr (Bezirk Tulln) soll in Mellach in der Steiermark das letzte Kohlekraftwerk Österreichs geschlossen werden: „Damit sind wir absolute Vorreiter in Europa, was sauberen Strom betrifft und diesen erneuerbaren Weg gehen wir mit unserem nationalen Energie- und Klimaplan entschlossen weiter“, sagte Patek.

Für die Errichtung von neuen Photovoltaikanlagen sollen in den nächsten drei Jahren 108 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Außerdem sollen die Verfahren zur Genehmigung einfacher werden, sagte Stephan Pernkopf: „Vorrang für die Photovoltaik auf Hallen, Dächern und Fassaden. Wir wollen kein wertvolles Ackerland verbauen und das soll in Zukunft auch in den Fördermodalitäten berücksichtigt werden.“ 2030 soll der gesamte Strombedarf in Österreich durch erneuerbare Energien gedeckt werden, wie Ministerin Maria Patek ankündigte. Aktuell liege man bundesweit bei 75 Prozent, in Europa bei 33 Prozent.