Rupert Fertinger in Wolkersdorf
Rupert Fertinger GmbH
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Wirtschaft

Fertinger saniert: 260 Jobs gesichert

Der Automobilzulieferer Rupert Fertinger aus Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) wird weiter bestehen. Nach einer Insolvenz im Mai wird das Sanierungsverfahren jetzt abgeschlossen. 260 Jobs dürften damit gesichert sein, 180 davon in Niederösterreich.

Das Unternehmen mit drei Standorten in Wolkersdorf, Neusiedl/Zaya (Bezirk Gänserndorf) und dem polnischen Niepolomice gehörte bisher mehrheitlich der Unternehmerfamilie Schmid-Schmidsfelden. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens übernahm die Schmid Metall GmbH, die im Eigentum einer Investorengruppe steht, das Unternehmen nun komplett.

Geleitet wird es künftig von Veit Schmid-Schmidsfelden und dem neuen Mehrheitseigentümer Andreas Zwerger. Letzterer war als Geschäftsführer der ÖBB-Tochter Technische Services bisher unter anderem für die Wartung von ÖBB-Zügen zuständig. Zwerger sei ein „erfahrener Industriemanager“ und werde daran arbeiten, „die künftigen Herausforderungen für Fertinger in der Automobilzulieferindustrie zu meistern“, wurde Schmid-Schmidsfelden am Mittwoch in einer Aussendung zitiert.

Als Gründe für die Insolvenz waren im Frühjahr hohe Investitionen in die Standorte Wolkersdorf und Polen, hohe Entwicklungskosten und über dem Budget liegende Anlaufkosten des Standorts Polen genannt worden. Im ersten Quartal 2019 habe man bereits wieder positiv bilanziert, hatte man damals verkündet – mehr dazu in Fertinger: Keine Kündigungen in Österreich (noe.ORF.at; 15.5.2019).

Auftragsbücher gut gefüllt

In zwei Wochen soll das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung rechtskräftig abgeschlossen sein. Das Unternehmen gehe laut Geschäftsführer Zwerger „gestärkt aus dem Restrukturierungsverfahren hervor“ und sei „wirtschaftlich stabil aufgestellt und zurück auf der Erfolgsspur“. Man habe es geschafft, Mitarbeiterstand und Kunden auch in der Sanierungsphase zu halten. Die Auftragsbücher seien derzeit gut gefüllt.

Der wohl wichtigste Tätigkeitsbereich für Fertinger sind Komponenten für die Temperaturregelung in Fahrzeugen. In Zukunft will sich das Unternehmen verstärkt auf alternative Antriebe wie Elektromobilität und Brennstoffzellen konzentrieren. „Wir liefern technische Lösungen für die renommiertesten Automobilhersteller der Welt“, sagte Geschäftsführer Zwerger. Er sei zuversichtlich, dass das Unternehmen künftig wachsen und mehr Jobs schaffen könne.