Seit 2016 wurde im Bezirk Gänserndorf daran gearbeitet, sich für den Fall eines Hochwassers entlang des Marchfeldschutzdammes zu rüsten. Dazu wurden unter anderem zahlreiche Szenarien mithilfe von Virtual Reality durchgespielt sowie Daten von etwa 3.000 Haushalten erhoben. Die daraus gewonnen Ergebnisse bilden die Basis des modernisierten Sonderkatastrophenplanes.
Die Überarbeitung dieses Planes wurde unter anderem anlässlich der Dammsanierung in Angriff genommen. Nach dem letzten Jahrhunderthochwasser habe sich gezeigt, „dass selbst ein so mächtiges Bauwerk wie der Marchfeldschutzdamm an seine Grenzen kommt“, erklärte Projektleiter Alfons Weiss gegenüber noe.ORF.at
Dämme schützen zehn Gemeinden
Grundsätzlich werden die zehn Gemeinden – und damit eine Fläche von 160 Quadratkilometern – durch etwa 75 Kilometer lange Dämme vor Hochwasser geschützt. Die Sonderkatastrophenschutzpläne sollen ein rasches Handeln im Falle eines Versagens der Bauwerke ermöglichen. Die Finanzierung des Masterplanes wurde von Land und Gemeinden übernommen. Der Wasserwirtschaftsfonds vom Land finanzierte mit 150.000 Euro zwei Drittel des Betrages, die restlichen 75.000 Euro wurden von den Gemeinden gestemmt.
Die neuen Katastrophenschutzpläne wurden einerseits elektronisch, andererseits aber auch auf Papier festgehalten. Damit will man im Falle eines Blackouts gerüstet sein. „Man muss alles in Betracht ziehen“, so Weiss. Von den modernisierten Plänen profitieren vor allem die Feuerwehren. Im kommenden Jahr sollen die Einsatzkräfte die neuen Handlungsanweisungen bei einer internationalen Übung in der Praxis erproben.