Chronik

Tödliche Unfälle: Jeder Dritte ohne Gurt

37 Prozent der Pkw-Insassen, die von Jänner bis August in Niederösterreich bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind, waren nicht angegurtet. Das zeigt die aktuelle Auswertung der Unfallstatistik. Der ÖAMTC will nun das Bewusstsein weiter schärfen.

Gurte können Leben retten – das ist auch mehr als 40 Jahre nach Einführung der Gurtpflicht offenbar nicht allen Autofahrerinnen und Autofahrern bewusst. Von den 35 Pkw-Insassen, die seit Jahresbeginn bis 31. August auf Niederösterreichs Straßen durch Verkehrsunfälle getötet wurden, waren 13 nicht angeschnallt. Österreichweit war der Anteil etwas niedriger: 37 der 135 getöteten Pkw-Insassen waren ohne Gurt unterwegs, informierte der ÖAMTC am Freitag in einer Aussendung.

Gurtmuffel vor allem im Ortsgebiet

Die Vorjahresstatistik zeigt noch mehr Details: Von den Schwerverletzten waren etwa zehn Prozent bei dem Unfall nicht angeschnallt, bei den Leichtverletzten waren es nur drei Prozent. Der ÖAMTC will nun mit einer neuen Kampagne mit Motorsportler Fernando Alonso als Botschafter das Bewusstsein dafür schärfen, dass auch die modernste Sicherheitstechnik nichts nützt, wenn man bei einem Unfall nicht angegurtet ist.

Bereits bei einem Zusammenstoß mit 30 km/h seien die freiwerdenden Kräfte so groß, dass man sein eigenes Körpergewicht nicht mehr mit Armen und Beinen abstützen kann, hieß es am Freitag in der Aussendung. Insgesamt sitzt laut ÖAMTC-Unfallforschung etwa jeder zehnte Fahrer oder Mitfahrer ohne Gurt im Auto, am meisten Gurtmuffel trifft man im Ortsgebiet.

Im Herbst und Winter auf Sicht fahren

Rechnet man auch Motorradfahrer und Fußgänger mit, kamen seit Jahresanfang bis 7. November in Niederösterreich 82 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben (Österreichweit: 358). Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wies in einer Aussendung auf die erhöhte Unfallgefahr „in der dunklen Jahreszeit“ hin. Er appelliert deshalb an die Autolenkerinnen und -lenker, das Tempo an die Sichtverhältnisse anzupassen.