Die Arbeiten stammen aus dem Privatbesitz des Künstlers sowie aus den Landessammlungen Niederösterreich. „Eine gute Karikatur sollte meiner Meinung nach Emotionen hervorrufen. Im Idealfall auch den Zorn der Karikierten. Das kann mitunter auch zu aggressiven Reaktionen führen, aber das sollte der Karikaturist schon aushalten können“, sagte Haberzettl, exponierter Kritiker von Jagdtourismus, Sonntagsjägern, Umweltfrevel und fehlendem politischen Engagement für die Natur.
„Mit seinen kunstvoll gestalteten Karikaturen führt Haberzettl die Tradition der österreichischen, farbig-manieristischen Ausführung nach Erich Sokol, Horst Haitzinger, Erich Eibl, Manfred Deix und Gerhard Haderer eigenständig weiter“, betonte Gottfried Gusenbauer, Leiter und Kurator des Karikaturmuseums.
Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) würdigte das Schaffen Haberzettls, der es immer schaffe, „den Finger in die Wunden zu legen“. Sie selbst erlebe sich immer wieder als Objekt der Karikatur und nehme es mit Gelassenheit: „Wenn man in die Politik geht, muss man wissen, dass man zum Beuteschema der Karikaturisten zählt.“ Manchmal liefere das durchaus auch Anregungen zur Selbstreflexion, so etwa, als Haberzettl „treffend meine Speckfalten gezeichnet“ habe.
Der Katalog zur Ausstellung ist im Ueberreuter Verlag erschienen und wird am Sonntag um 10.30 Uhr im Rahmen der Reihe „Kunst, Kaffee & Kipferl“ präsentiert. Unter den weiteren Rahmenveranstaltungen zur Ausstellung wird für 17. Jänner 2020 ein Podiumsgespräch u.a. mit Bruno Haberzettl zum Thema „#FridaysForFuture! Alles fürs Klima?“ angekündigt.
„Beim Klimaschutz darf man sich nicht mit Worten zufriedengeben, da müssen Taten folgen“, erklärte Max Nutz (FridaysForFuture) schon bei der Vernissage. Bis 2. Februar 2020 ist im Karikaturmuseum auch noch die Schau „Peter Steiner. Amerikanischer vs. österreichischer Humor. Exkurs #3“ zu sehen, bis 20. Februar 2020 läuft „A echta Deix – Unvergessen! 70 Jahre Manfred Deix“.