Pressekonferenz nach der Bekanntgabe der Entscheidung zur Kulturhauptstadt
ORF / Fuchs
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Kultur

Plan B: St. Pölten wird Landeskulturhauptstadt

Trotz der Jury-Entscheidung, St. Pölten nicht den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2024“ zu verleihen, bleibt man in St. Pölten optimistisch. Man werde die Kernpunkte der Bewerbung trotzdem umsetzen, kündigten Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP) und Bürgermeister Stadler (SPÖ) an.

Statt zur „Kulturhauptstadt Europas“ soll St. Pölten 2024 nun zur Landeskulturhauptstadt werden. Man wolle den Kopf nicht hängen lassen, sondern den Blick nach vorne richten, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach der Entscheidung vor Dutzenden St. Pöltnerinnen und St. Pöltnern sowie Kulturschaffenden, die zur Erklärung ins Rathaus gekommen waren.

„Die Vorbereitungsarbeiten schreien einfach nach Realisierung“, sagte Mikl-Leitner bei der Erklärung. Man habe sich daher entschlossen, „die Kernpunkte dieser Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt auch umzusetzen und St. Pölten zur Landeskulturhauptstadt 2024 zu machen.“ Die Landeshauptfrau bedankte sich gemeinsam mit St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler für die intensive Arbeit des Projektteams in den vergangenen beiden Jahren. Dem Vernehmen nach soll die Entscheidung für Bad Ischl äußert knapp ausgefallen sein.

Stadler: „Europa zeigen, was es versäumt hat“

Man nehme die Entscheidung der Jury sportlich, sagte Bürgermeister Stadler. Die Stadt werde zwar nicht Kulturhauptstadt – „zumindest noch nicht 2024“, wie er betonte: „Das kostet uns die große Bühne – und gibt uns jede Menge Freiheiten.“ Stadler kündigte Investitionen der Stadt und des Landes in die „Kulturregion St. Pölten“ an. „Am Ende wird ein Kulturstandort von internationalem Format stehen“, sagte Stadler: „Wir werden Europa 2024 zeigen, was es versäumt hat, wenn man uns gewählt hätte.“

Pressekonferenz nach der Bekanntgabe der Entscheidung zur Kulturhauptstadt
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Der Besucherandrang bei der Pressekonferenz im Rathaus war enorm

Bereits kurz nach der Entscheidung kündigte Bürgermeister Stadler ein „Spontanspektakel“ an, das noch am selben Tag zur Mittagszeit am Rathausplatz stattfinden sollte. Angekündigt waren unter anderem die Militärmusik Niederösterreich, die Musik- und Kunstschule St. Pölten, die Blasmusik der Eisenbahner, Monika Ballwein, Reini Dorsch, Martin Rothender, Katerina Papadopoulos sowie die Riding Dudes.

In einer Aussendung bedauerte auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ), dass das Bewerberteam aus St. Pölten leer ausgegangen ist. „Im Zuge dieses Prozesses wurde bereits viel erreicht und die kulturell vielfältige und abwechslungsreiche Entwicklung vorgezeichnet. Nun gilt, es gemeinsam St. Pölten zu einer Kultur- und Kunstmetropole weiterzuentwickeln, die das Interesse der Menschen in Österreich und ganz Europa weckt“, zeigte sich Schnabl optimistisch.