In dem kurzen Video ist Manuel Lambeck zu sehen, wie er den Arm emporstreckt und laut „Hitler!“ sagt. Der Mann hinter der Kamera sagt darauf: „Ja, genau, so passt das. Unser Chef … “. Dann bricht das Video ab, das dem „Falter“ zugespielt wurde. Es kursiert laut „Falter“ derzeit in einer Whatsapp-Gruppe in Loosdorf.
FPÖ: „Ist abscheulich und hat bei uns keinen Platz“
Der 24-jährige Lambeck hatte sein Amt als Obmann der FPÖ Loosdorf erst beim Ortsparteitag am Montag übernommen. Die Landespartei reagierte kurz nach Bekanntwerden des Videos mit dem Parteiausschluss des 24-Jährigen durch FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer. „So etwas ist abscheulich und hat bei uns absolut keinen Platz“, wird FPÖ-Landesparteisekretär Michael Schnedlitz in der Aussendung zitiert, „mit solchen Typen wollen wir auch nichts zu tun haben.“
FPÖ-Sprecher Alexander Murlasits verneinte gegenüber noe.ORF.at, dass der FPÖ-Landespartei ein möglicher Nazi-Hintergrund des Loosdorfer Gemeindeobmanns bekannt war. „Man kann nicht jedes Mitglied im Vorfeld durchleuchten. Aber so was schadet der ganzen Partei und wirft uns um Jahre zurück“, so Murlasits. Landbauer und Lambeck würden einander nicht persönlich kennen, so Murlasits. Ob das Video während Lambecks kurzer Zeit als FPÖ-Gemeindeobmann oder schon davor entstanden war, wisse die Landespartei nicht.
Andere Parteien verurteilen Video
Der Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen Volkspartei, Bernhard Ebner, sah ein „zutiefst verabscheuungswürdiges Verhalten, das aufs Allerschärfste verurteilt werden muss“. Der sofortige Ausschluss sei die einzig richtige und logische Konsequenz, nichtsdestoweniger könne es nicht sein, dass „einschlägig bekannte Neonazis Parteifunktionen einnehmen“, hieß es in einer Pressemitteilung.
„Ein Skandal erster Ordnung, der zeigt, wes Geistes Kind das ist“, kommentierte der SPÖ-Landesparteivorsitzende Franz Schnabl das Video. Auch wenn die Person jetzt ausgeschlossen worden sei, könne man auf den nächsten „Einzelfall mit System“ schon warten, heißt es in einer Aussendung der SPÖ-Landespartei. Für Loosdorfs Bürgermeister Thomas Vasku (SPÖ) reihe sich „diese Aktion in die lange Folge von Einzelfällen in der FPÖ ein und disqualifiziert sich wie jeder der gefühlt 300 FPÖ-Einzelfälle von selbst.“
NEOS-Landessprecherin Indra Collini hält es „mittlerweile für eine echte Zumutung“, dass die FPÖ ein aufrechtes Arbeitsübereinkommen mit der Landesregierung habe. „Fakt ist, dass die FPÖ ein Sammelbecken für Nationalsozialisten jeder Altersgruppe ist“, so Collini in einer Aussendung.