Chronik

Identitäre wollten Asylheim in Brand setzen

Die Polizei hat offenbar einen Brandanschlag aus dem Jahr 2016 auf ein Asylheim in Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha) geklärt. Vier Männer hatten damals Molotow-Cocktails auf das Gebäude geworfen. Bei zwei Verdächtigen dürfte es sich um Mitglieder der rechtsextremen Identitären Bewegung handeln.

Nach Angaben der Polizei warfen vier Männer zwei brennende Bierflaschen auf das Asylheim, in dem etwa 100 Asylwerber wohnten. Verletzt wurde niemand, auch der Sachschaden hielt sich in Grenzen – mehr dazu in Asylheim mit brennenden Bierflaschen beworfen (noe.ORF.at; 27.11.2016). Die Ermittlungen brachten die Polizei aber auf eine brisante Spur, sagte Roland Scherscher, Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz: „Es wurde damals in unmittelbarer Nähe des Asylwerberheims ein Lkw mit der Aufschrift ‚Phalanx‘ beschmiert.“

„Phalanx“ ist der Name des Onlinehandels der Identitären Bewegung Österreichs. Im Zuge der Ermittlungen konnten schließlich Bezüge zur Bewegung festgestellt werden. Den entscheidenden Hinweis zu den Männern im Alter zwischen 25 und 32 Jahren lieferte im Frühjahr ein Hinweis aus der Bevölkerung. Bei Hausdurchsuchungen stellte die Polizei Drogen und nationalsozialistische Devotionalien sicher.

Verdächtige verweigern Aussage

Die Liste der Vorwürfe ist laut Scherscher lang: „Zum einen die versuchte Brandstiftung, zum anderen Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz. Einer wird auch nach dem Verbotsgesetz angezeigt, zwei weitere nach dem Waffengesetz.“ DNA-Spuren, die am Tatort in Himberg sichergestellt wurden, belasten die Männer, die eine Aussage bisher aber verweigern.

Auch beim Brandanschlag auf die Parteizentrale der FPÖ in St. Pölten wurden Molotow-Cocktails geworfen. Einen Zusammenhang schloss die Polizei aber aus und bittet zu diesem Vorfall noch einmal um Hinweise aus der Bevölkerung – mehr dazu in Video zeigt Anschlag auf FPÖ-Zentrale (noe.ORF.at; 12.8.2018).