Dominic Thiem im Halbfinale im ATP Turnier in London
APA/AFP/Daniel Leal-Olivas
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Thiem im Finale: „Bedeutet mir sehr viel“

Dominic Thiem hat am Samstagabend erstmals in seiner Karriere das Endspiel der ATP World Tour Finals erreicht. Der Niederösterreicher spielt am Sonntag (19.00 Uhr) gegen Stefanos Tsitsipas. „Es bedeutet mir sehr viel“, sagt Thiem über „das wichtigste Match meiner Karriere“.

Nur noch ein Schritt fehlt Dominic Thiem zum bereits sechsten Titel in dieser Saison. Und zu seinem wichtigsten in seiner bisherigen Karriere. Der 26-jährige Niederösterreicher, der auch schon in den vergangenen beiden Endspielen der French Open gestanden ist, hofft, dass er im dritten Versuch am Sonntagabend in London den Coup schafft.

„Das wichtigste Match meiner Karriere“

Thiem stellt sein Match gegen Stefanos Tsitsipas am Sonntagabend durchaus mit jenen Spielen in Roland Garros gleich. „Es fühlt sich ähnlich an, aber die Turnierverläufe sind einfach komplett anders. So ein Finale hier ist vielleicht sogar noch ein bisserl schwerer zu erreichen, weil hier nur die Top acht mitspielen“, erklärte Thiem. Man müsse, um das Endspiel zu erreichen, drei der besten Spieler der Saison innerhalb einer kurzen Zeit schlagen. „Es bedeutet mir sehr viel, und es wird definitiv gemeinsam mit den zwei French-Open-Finali das wichtigste Match meiner Karriere werden.“

Dominic Thiem gewinnt das Halbfinale in London
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Dominic Thiem: „So ein Finale hier ist vielleicht sogar noch ein bisserl schwerer zu erreichen als in Roland Garros, weil hier nur die Top acht mitspielen“

Ein Mitgrund für seinen mit Abstand besten Herbst der Karriere ist wohl auch die Trainerumstellung. Der ihm unterlegene Alexander Zverev hatte die Arbeit von Neo-Coach Nicolas Massu mit Thiem zuvor sehr gelobt und sogar gemeint, Thiem würde nun auf anderen Belägen „um das 20-fache besser spielen“.

Thiem nahm dies lächelnd zur Kenntnis. „Ich glaube schon, dass eine riesige Verbesserung da ist, seit wir angefangen haben, in einigen Sachen. Abgesehen vom Spielerischen habe ich heuer eine unglaubliche Bilanz bei den Drei-Satz-Matches.“ Zudem habe er ein paar Sachen geändert, die ihm nun gerade in der Halle sehr zugutekommen. Zum Beispiel? „Dass ich mit der Vorhand ein bisserl kürzer aushole. Und wir haben das ganze Jahr kontinuierlich an den Sachen gearbeitet, wo es gehapert hat: Dass ich näher zur Linie komme, mein Netzspiel verbessere und die Spieleröffnung verbessere (Aufschlag, Return).“

Besonders seit dem Davis Cup und dem Laver Cup, als er nach einer langwierigen Viruserkrankung wieder Wettkampftennis bestritt, sei es „echt in die richtige Richtung“ gegangen. „Ich habe in der Zeit von Laver Cup via Asien bis jetzt einen echt großen Schritt gemacht.“

Dominic Thiem im Halbfinale in London
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Mit dem Einzug ins London-Finale rückt Thiem im ATP-Ranking von Platz fünf auf Rang vier

Es geht um 500 ATP-Punkte und 1,3 Mio. Dollar

Nach 94 Minuten schlug er sich am Samstagabend die Hände vor das Gesicht: Dominic Thiem fehlt nur noch ein Sieg zum bisher größten Triumph seiner Karriere. Der 26-jährige Lichtenwörther erreichte erstmals in seiner Karriere das Endspiel der ATP Finals. Thiem besiegte in der Londoner O2-Arena vor 17.500 Zuschauern im Halbfinale den deutschen Titelverteidiger Alexander Zverev mit 7:5,6:3.

Thiem trifft im Kampf um seinen sechsten Saison-Titel bzw. insgesamt 17. Turniertriumph auf den erst 21-jährigen Griechen Stefanos Tsitsipas. Dieser hatte zuvor den Schweizer Roger Federer ausgeschaltet. Gegen Tsitsipas hat Thiem eine 4:2-Siegesbilanz, zuletzt hatte Thiem den Youngster im Finale von Peking mit 3:6,6:4,6:1 bezwungen. Thiem wird sich am Montag unabhängig vom Ausgang des Finales auf Platz vier verbessern und sein bisher bestes Ranking einstellen.

Mit dem Einzug in sein drittes ganz großes Finale nach zwei French-Open-Endspielen hat Thiem 800 Zähler für die Weltrangliste sicher, ebenso ein Gesamtpreisgeld von 1,302 Mio. Dollar (1,18 Mio. Euro). Im Endspiel geht es um 500 weitere ATP-Punkte sowie ein zusätzliches Preisgeld von 1,35 Mio. Dollar (1,22 Mio. Euro).