Chronik

Heer probt für Battlegroups

Seit Montag trainieren mehr als 2.300 Soldaten aus drei Nationen in Ober- und Niederösterreich bei einer multinationalen Übung für die anstehende Beteiligung Österreichs an einer EU-Battlegroup.

Die gemeinsame Übung „European Advance 2019“ (EURAD2019) soll insgesamt elf Tage dauern und auch außerhalb von militärischen Übungsplätzen stattfinden. Am Montag kam ein oberösterreichischer Konvoi aus dem Raum Enns im niederösterreichischen Langenlebarn (Bezirk Tulln) an, um dort das Hauptquartier für die kommenden Tage aufzubauen. Der Hauptteil der Übung wird in der Wochenmitte stattfinden.

Die Battlegroups wechseln sich halbjährlich ab und ändern regelmäßig ihre Aufgaben. Das Logistikbataillon des Bundesheers muss zum nächsten Mal im zweiten Halbjahr 2020 für einen möglichen Einsatz in Krisenregionen bereitstehen und bis dahin einen Zertifizierungsprozess absolvieren. Die aktuelle Gefechtsübung ist der erste Zertifizierungsschritt. Im zweiten werden die österreichischen Soldaten bei einer internationalen Übung endgültig zertifiziert.

Leichte Einschränkungen für Bevölkerung

Da die teilnehmenden Soldaten auch sogenannte „Einlagen“ außerhalb von Truppenübungsplätzen absolvieren müssen, kann es laut Oberstleutnant Pierre Kugelweis in den Gebieten rund um Mautern (Bezirk Krems), Weitra (Bezirk Gmünd), Langenlebarn, Amstetten, sowie rund um Allentsteig (Bezirk Zwettl) zu „kurzfristigen Verkehrsbehinderungen“ kommen. Diese werde man allerdings „rechtzeitig“ bekannt geben. Auch die Lärmbelastung kann sich aufgrund des Einsatzes von Hubschraubern und Flugzeugen bei Allentsteig erhöhen.

Das Bundesheer schließt zudem nicht aus, dass beim Training Übungsmunition – meist blau – liegen bleibt. Sollten Bürgerinnen und Bürger Teile der Munition finden, ist diese keinesfalls zu berühren. Stattdessen solle man diese unverzüglich der nächsten Polizeidienststelle oder dem Bundesheer (eurad.presse@bmlv.gv.at) melden. Experten entfernen sie dann fachgerecht.

Regelmäßige Teilnahme an Battlegroups

Im Schnitt leistet Österreich alle zwei Jahre einen Beitrag für die Battlegroups. Dort stellt es nicht nur Logistikbataillons zur Verfügung, sondern auch andere Kräfte. Ziel der europäischen Battlegroups ist es, jederzeit schnell verfügbare militärische Kräfte für Krisen bereitzuhalten. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich von humanitären Einsätzen über Evakuierungs- und Stabilisierungsoperationen bis hin zu Einsätzen zur Friedenssicherung.