LONDON,ENGLAND,17.NOV.19 – TENNIS – ATP Finals, final. Image shows Dominic Thiem (AUT) and Stefanos Tsitsipas (GRE). Keywords: trophy. Photo: GEPA pictures/ Alan Grieves
GEPA pictures/ Alan Grieves
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Sport

Fast perfektes Jahr macht Thiem Lust auf mehr

Fünf Turniersiege und Platz vier in der Weltrangliste – für Dominic Thiem war 2019 das erfolgreichste Jahr seiner Tennis-Karriere. In der kommenden Saison ist für den Lichtenwörther (Bezirk Wiener Neustadt) der Gewinn eines Grand-Slam-Titels das Ziel.

Nach der knappen Endspiel-Niederlage gegen Stefanos Tsitsipas verließ Thiem die ATP-Finals in London mit vielen neuen Erkenntnissen und gestiegenem Selbstvertrauen. In der Weltrangliste fehlen Thiem seit Montag auf den drittplatzierten Schweizer Roger Federer noch 765 Punkte. Mit einem starken Auftritt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres im Jänner in Australien könnte der Niederösterreicher ganz nah an die Top drei heran kommen. Als Weltranglisten-Vierter hat Thiem den Vorteil, in Australien nicht vor dem Halbfinale auf Rafael Nadal, Novak Djokovic und Roger Federer treffen zu können. Dazu kommt, dass er zuletzt in Melbourne bereits in der zweiten Runde ausschied und damit nicht viele Punkte zu verteidigen hat.

Thiem erwartet neue Grand-Slam-Sieger

Bereits nach dem verlorenen Finale gegen Tsitsipas erklärte Thiem, dass die „große Zeit der Großen drei“ schon bald zu Ende gehen wird und die Grand-Slam-Titel nicht mehr unter Djokovic, Nadal und Federer aufgeteilt werden. „Die Wachablöse steht definitiv vor der Tür. Das haben wir jungen Spieler hier in London gezeigt, weil wir alle entweder gegen Federer, Nadal oder Djokovic gewonnen haben. Den Titel haben sich mit Tsitsipas und mir zwei junge Spieler untereinander ausgemacht und das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, gibt sich Thiem angriffslustig. Die größten Chancen auf seinen ersten Grand-Slam-Titel hat Thiem im Frühjahr bei den French Open in Paris. Dort verlor er zuletzt zweimal in Folge im Finale gegen Rafael Nadal.

ATP World Tour, Generali Open, final. Image shows Nicolas Massu, Dominic Thiem and Wolfgang Thiem
GEPA pictures/ Matthias Hauer
Mit Coach Nicolas Massu und Trainer-Vater Wolfgang bildet Dominic Thiem ein perfektes Team

Steigerung auf schnellen Belägen

Von seinem ersten Endspiel beim ATP-Saison-Showdown nimmt Thiem die Bestätigung seiner Steigerung auf Hartplatz mit. Den ersten Triumph bei einem Masters-1000-Turnier im vergangenen März in Indian Wells will er da gar nicht ganz oben hinstellen. „Weil ehrlich, in Indian Wells ist der Hartplatz sehr langsam, fast wie auf Sand. Aber hier, in Wien, Peking oder Shanghai, wo ich wirklich gut gespielt habe: Das sind alles Beläge, auf denen ich in der Vergangenheit große Probleme gehabt habe. Ich habe einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht. Somit gehe ich Anfang Dezember mit einem guten Gefühl in die Saisonvorbereitung.“ Thiem wisse genau, wo er beim Training ansetzen müsse: „Ich hoffe, dass ich da noch einen Schritt nach vorne mache und voll bereit bin, wenn es in Australien losgeht.“

2020 gilt: Weniger ist mehr!

Die Saisonplanung für das kommende Jahr wird laut Thiems Manager Herwig Straka „ein Wechselspiel aus Pause und Hochleistung." Also weniger Turniere spielen und alles rund um die größten Turniere ausrichten. Das soll auch helfen, Thiems Anfälligkeit für virale Infekte einzudämmen. Obwohl es immer wieder Gerüchte um eine Trainertätigkeit von Thomas Muster gibt, ist der Job von Nicolas Massu als Haupt-Coach nicht infrage gestellt. „Es geht einfach um ein paar Bereiche, wo er etwas sieht und sich einbringen kann. Das wäre sicher eine Bereicherung, aber es muss Thomas passen“, erläuterte Straka.

ATP World Tour, French Open, Roland Garros, Grand Slam. Image shows Alex Stober, Wolfgang Thiem, Nicolas Massu, Herwig Straka, Douglas Cordero and Kristina Mladenovic (FRA)
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Kristina Mladenovic (1. Reihe, rechts) sah man in den vergangenen Wochen nur noch selten in der Spielerbox von Dominic Thiem

Als Single in das neue Tennis-Jahr?

Den zweiwöchigen Urlaub wird Thiem an einem nicht genannten Ort wohl ohne Kristina Mladenovic antreten. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll sich der 26-jährige von der Französin vor einiger Zeit getrennt haben. Im Gegensatz zur erfolgreichen Sandplatz-Saison war Mladenovic zuletzt bei den Turnieren nicht mehr an Thiems Seite zu sehen. Die Spekulationen lässt der Niederösterreicher weiter offen, am Montag wollte er im ORF-Interview dazu keine Details bekannt geben und die Trennungsgerüchte weder dementieren noch bestätigen.