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ORF / Puchinger
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Wirtschaft

Nach Insolvenz: Neuausrichtung bei Alufix

Im Frühjahr wurde bekannt, dass die Firma Alufix mit Sitz in Wr. Neudorf (Bezirk Mödling) zahlungsunfähig ist. Das Unternehmen, das unter anderem für Alufolien, Backpapier und Müllsäcke bekannt ist, wurde später von neuen Eigentümern übernommen. Im Zuge der Sanierung soll Alufix nun neu ausgerichtet werden.

Es war zunächst eine Hiobsbotschaft für die rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wr. Neudorf, als Alufix im März Insolvenz anmelden musste. 30 Millionen Euro an Forderungen wurden damals vom Masseverwalter anerkannt, im Juni wurde Alufix dann von einem mehrheitlich oberösterreichischen Konsortium – bestehend aus der Simentum Management- und Beteiligungs GmbH, der Drott Holding sowie der Double X Corporate Finance GmbH – übernommen.

Seither wird der niederösterreichische Folienverarbeiter auf neue Beine gestellt. „Das Sanierungsverfahren läuft“, sagt Florian Huemer, Sprecher des neuen Eigentümerkonsortiums bei Alufix, gegenüber noe.ORF.at. Eine Quotenzahlung sei bereits geleistet worden, auch die weiteren Ausstände würden entsprechend bedient.

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Die Jobs der rund 160 Beschäftigten in Wr. Neudorf sind im Zuge der Übernahme erhalten geblieben

Lieferschwierigkeiten und hohe Investitionen

Gestolpert sei das Unternehmen im Frühjahr über die hohen Investitionen. „Das Unternehmen hat die letzten Jahre ein extremes Wachstum hingelegt. Dieses Wachstum bedingte Investitionen und diese Investitionen konnte sich das Unternehmen aus eigener Kraft nicht mehr leisten“, so Huemer. Die neuen Eigentümer schossen daraufhin neues Geld zu, wobei über die Kaufsumme Stillschweigen vereinbart wurde. Sämtliche Jobs blieben erhalten.

Alufix wird auf neue Beine gestellt

„NÖ heute“ hat in der Rubrik „Im Fokus“ einen Blick hinter die Kulissen von Alufix in Wr. Neudorf geworfen.

Gleichzeitig seien auch Lieferschwierigkeiten, mit denen das Unternehmen auch schon vor der Insolvenz zu kämpfen hatte, beseitigt worden. „Es waren einfach die Maschinen, die in die Produktion gekommen sind, nicht richtig getaktet. Daher ist es zu Lieferausfällen gekommen und diese Ausfälle konnten wir jetzt so bewerkstelligen, dass wir wieder liefern können“, so der Eigentümervertreter. Künftig soll es dadurch auch nicht mehr vorkommen, dass Produkte in den Regalen fehlen.

Müllsäcke als umsatzstärkstes Produkt

Gerade jetzt in der angehenden Adventzeit steigt naturgemäß die Nachfrage nach Backpapier. Gemeinsam mit den Frischhaltefolien macht der Verkauf von Backpapier rund zehn Prozent des Umsatzes bei Alufix aus. Rund ein Viertel der Einnahmen macht das Unternehmen mit Alufolien und etwas mehr als ein Drittel des Umsatzes geht auf den Verkauf von Müllsäcken zurück.

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In der Extrusionsmaschine werden Kunststoffgranulate zu Kunststofffolien verarbeitet

Um Müllsäcke herzustellen, benötigt es zuerst Kunststoffgranulate. Diese werden zusammengemischt, erhitzt und gelangen dann in eine sogenannte Extrusionsmaschine. „Bei diesem Prozess ist es sehr wichtig, dass man die Temperatur im Auge behält. Das Granulat darf nicht zu lange in der Extrusionsmaschine verweilen, andernfalls kann es zu Qualitätseinbußen kommen“, erklärt Johannes Mahringer, Geschäftsführer von Alufix. Ist die Kunststofffolie fertig, können daraus Müllsäcke gemacht werden. Die Folien werden dazu noch perforiert, das heißt mit kleinen Löchern versehen, damit ein Müllsack gut abgerissen werden kann. Außerdem wird ein Zugband angebracht und jeder Müllsack wird entsprechend verschweißt.

Ebenso beschäftigt man sich bei Alufix auch immer stärker mit dem Thema Nachhaltigkeit. „Bei den Kunststoffgranulaten setzen wir verstärkt auf recyclebare Kunststoffe“, so Mahringer. Des Weiteren setzt Alufix unter anderem auf Zuckerrohr, um biologisch abbaubare Produkte zu entwickeln.

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Frischhaltefolien machen gemeinsam mit Backpapier rund zehn Prozent des Umsatzes von Alufix aus

2.500 Artikel im Sortiment

Neben der Zentrale in Wr. Neudorf betreibt Alufix auch drei Produktionsstandorte im Ausland. Diese befinden sich in Tschechien, Rumänien und China. Außerdem gibt es im Ausland – vor allem in Osteuropa – zehn Vertriebs- bzw. Logistikstandorte. Im Sortiment von Alufix befinden sich rund 2.500 Artikel. Ziel sei es, dass Unternehmen nach dem starken Umsatzwachstum der vergangenen Jahre auf stabile Beine zu stellen, so Eigentümervertreter Huemer. Außerdem sollen Produkte, die bisher weniger bekannt waren, noch stärker vermarktet werden.