Politik

Die Ziele der Landesgesundheitsagentur

Der Landtag hat die Weichen für die Landesgesundheitsagentur gestellt. 27.000 Beschäftigte aus dem Kranken- und dem Pflegebereich sollen dort künftig vereint werden. Am Freitag informierten die Verantwortlichen noch einmal über die Pläne der riesigen Neustrukturierung.

Schon die Tatsache, dass bei der Informationsveranstaltung für Führungskräfte und Verantwortliche im Gesundheits- und Sozialbereich am Freitagvormittag in St. Pölten alle vier Regierungsmitglieder, die mit dem Gesundheits- und Pflegebereich zu tun haben, anwesend waren, zeigt die Dimension der Landesgesundheitsagentur. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und die Landesräte Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP), Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und Martin Eichtinger (ÖVP) betonten unisono die enormen Möglichkeiten, die das gemeinsame Dach für die Landeskliniken und Pflegeeinrichtungen biete.

Am Donnerstag wurde das Gesundheitsreformgesetz 2020 im Landtag beschlossen. Die Umsetzung startet mit 1. Jänner 2020, mit 1. Juli 2020 wird die Organisation die gesamte Betriebsführerschaft über die 27 Landes- und Universitätskliniken sowie die fünf Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren aufnehmen.

Pernkopf: „Großartiges und zukunftsweisendes Projekt“

"Pflege und Gesundheit sind Themen, die die Menschen bewegen“, so Pernkopf. Es sei eine richtige, parteiübergreifende Entscheidung und bedankte sich bei allen Anwesenden, „dass Sie dieses Projekt mittragen“. Gesundheit und Pflege unter einem Dach zu denken und zu steuern sei „ein großartiges und zukunftsweisendes Projekt“, sagte der Landeshauptfrau-Stellvertreter. Die Landesgesundheitsagentur verbinde 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 77 Standorten: „Die menschliche Begegnung wird gerade im Gesundheits- und Pflegebereich immer an erster Stelle stehen.“

Präsentation der neuen Gesundheitsagentur durch vier Mitglieder der Landesregierung
ORF
Vier Landesregierungsmitglieder präsentierten die neue Landesgesundheitsagentur: Stephan Pernkopf, Ulrike Königsberger-Ludwig, Christiane Teschl-Hofmeister und Martin Eichtinger (v.r.)

Auch Teschl-Hofmeister sah in der neuen Landesgesundheitsagentur „viele Chancen“. Bis zum Jahr 2050 werde sich in Niederösterreich die Zahl der über 80-Jährigen verdoppeln: „Die damit verbundenen Herausforderungen können wir gemeinsam leichter bewältigen.“ „Der Mensch im Mittelpunkt“ sei nach wie vor der wichtigste Grundsatz, betonte Teschl-Hofmeister.

Auch Königsberger-Ludwig hob die parteiübergreifende Zustimmung zur neuen Landesgesundheitsagentur hervor. Es sei „sehr sinnvoll, Gesundheit und Pflege gemeinsam zu denken“, so Königsberger-Ludwig. „Das Ziel ist, die Menschen bestmöglich zu versorgen“, sagte sie: „Die Landesgesundheitsagentur ist dafür ein guter Rahmen – und jetzt müssen wir diese Struktur gemeinsam mit Leben erfüllen.“

Agentur soll „blau-gelbes Gesundheitsnetzwerk“ sein

Sowohl die Kliniken als auch die Pflege seien „Vorzeige-Bereiche“, betonte Martin Eichtinger: „Gemeinsam können wir unter einem einheitlichen Dach noch besser werden.“ Mit der Landesgesundheitsagentur sei eine „sehr klare Entscheidungsstruktur“ verbunden. Man habe damit ein „blau-gelbes Gesundheitsnetzwerk“ geschaffen, „mit einer umfassenden Betreuung von der Geburt bis ins hohe Alter unter einem Dach.“

Projektleiter Filip Deimel hob die Eigenständigkeit und Selbstständigkeit der Landesgesundheitsagentur hervor. Ein zentrales Element dieser Reform sei „die Verantwortungsklärung – wer macht was und wer verantwortet was“. Das erste Halbjahr 2020 werde im Zeichen des Übergangs stehen, mit dem zweiten Halbjahr würden dann Kliniken und Pflege unter einer Betriebsführung stehen.

Es gehe um eine „Maximalversorgung auf modernen Niveau für alle, die es brauchen“, so Ärzte-Vertreter Wolfgang Walentich. Von der neuen Organisation erwarte er sich als Mensch und als Vertreter der Ärzteschaft, dass „wir das umsetzen, was wir als richtig erkannt haben“.