Politik

Waldhäusl attackiert FPÖ Wien

Es wird nicht leise in der FPÖ. Nach den neuen Vorwürfen gegen Ex-Bundesparteichef Strache kommen nun deutliche Worte aus der FPÖ Niederösterreich. Landesrat Waldhäusl fordert den Ausschluss der Wiener Landespartei, sollte diese weiterhin „nicht handeln“.

Am Donnerstag sind neue Details aus dem Ermittlungsakt zu Straches Spesenabrechnungen bekanntgeworden. Laut einem Bericht des Ö1-Morgenjournals sollen Strache beziehungsweise seine Mitarbeiter der Partei private Einkäufe, Wartungsarbeiten an einem Swimmingpool, eine Whirlpoolreparatur sowie das Schulgeld und Nachhilfestunden für eines seiner Kinder verrechnet haben – mehr dazu in Neue Details zur Spesenaffäre um Strache (news.ORF.at; 28.11.2019).

„Wählern nicht zuzumuten, dass man länger zuschaut“

„Das ist eigentlich nur mehr grauslich“, fand Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) am Donnerstag klare Worte. Die Wiener Landespartei müsse „die Causa Strache sofort beenden“, forderte er im Gespräch mit ORF-NÖ-Redakteur Benedikt Fuchs. „Durch das derzeitige Nicht-Handeln, durch das Zögern der Landesgruppe Wien wird der Schaden jeden Tag größer“, so Waldhäusl. „Wir haben Wahlen verloren, eine nach der anderen. Es stehen viele Wahlen noch ins Haus, nicht nur in Niederösterreich, und es ist unseren Funktionären, Mitgliedern und Wählern nicht zuzumuten, dass man hier noch länger zuschaut.“

Udo Landbauer (l.) und Gottfried Waldhäusl anl. eines Statement „Landbauer legt alle politischen Funktionen zurück“ im Februar 2018
APA/HERBERT PFARRHOFER
Landesobmann Udo Landbauer (hinten) und Landesrat Gottfried Waldhäusl fordern den Ausschluss von Strache

Sollte die Wiener FPÖ weiter nicht handeln, fordert Waldhäusl Konsequenzen. „Man sollte sich dann von ihr trennen“, so der Landesrat. Denn: „Es wird auch ein Arzt nicht tagelang zuschauen, wenn ein Patient einen Wundbrand hat und warten bis der ganze Körper vergiftet ist.“

Landbauer: „Mehr Schaden als Nutzen“

FPÖ-Landesobmann Udo Landbauer spricht sich hinsichtlich Heinz-Christian Strache für einen „klaren Schnitt“ aus. Ein solcher habe zu erfolgen, wenn der Ex-FPÖ-Chef „nicht endlich erkennt, dass er der Partei mehr Schaden als Nutzen zufügt“.

Fließe durch die Adern Straches noch freiheitliches Blut, „dann zieht er sich zurück und lässt die neue Mannschaft in Ruhe für die Bevölkerung arbeiten“, sagte Landbauer am Donnerstag zur Austria Presse Agentur. Er sei dafür, dass man dem früheren Chef „einen Platz in der Galerie ehemaliger Bundesparteiobleute zuspricht und die Akte Strache jedenfalls endgültig schließt“.

„Wir haben für die Österreicher da zu sein und können uns nicht andauernd mit der Vergangenheit beschäftigen. Der Blick in die Zukunft ist es, was freiheitliche Politik ausmacht“, betonte der Landesparteiobmann.