Busse vor der chinesischen Mauer
Trenker
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Lifestyle

Auf Weltreise mit dem alten Reisebus

Fernweh und das Bedürfnis aus ihrer Komfortzone auszubrechen, hat eine Familie aus Hochneukirchen-Gschaidt (Bezirk Wiener Neustadt) zu einer besonderen Reise veranlasst. In drei renovierten Steyr-Bussen reiste sie von Niederösterreich 13.000 Kilometer bis nach China.

„Zuhause sind Wetten gelaufen, dass wir nicht weiter als bis nach Wien kommen würden“, so Clemens Trenker gegenüber noe.ORF.at. Tatsächlich erreichten er, seine Frau Verena und Sohn Theo, sein Bruder Dominik, dessen Frau Lisa und die drei Kinder Jonas, Emma und Luisa sowie ein befreundetes Paar aus Vorarlberg China auf dem Landweg. Die drei Familien sind jeweils mit einem zum Wohnmobil umgebauten Steyr-Bus unterwegs, der älteste Bus ist ein Steyr-Ikarus, Baujahr 1974. Auf den 13.000 zurückgelegten Kilometern durchquerte die Reisegruppe unter anderem Russland und die Mongolei, ehe es nach China ging.

Bevor es wieder zurück geht, bleibt die spezielle Busreisegruppe einen Monat lang am anderen Ende der Welt und möchte neue Erfahrungen sammeln. Unterwegs sind sie mit einem Guide, da die Einreise auf dem Landweg anders nicht möglich gewesen wäre. Stabilität im Alltag geben vor allem die Busse, die seit der Abreise im September zum Zuhause wurden, wie Dominik Trenker und seine Frau Lisa erzählen: „Es gibt Strukturen, die allein schon durch die räumliche Aufteilung im Bus gegeben ist. Es gibt unterwegs einfach alltägliche Dinge, die für die Kinder wichtig sind und an denen sie auch festhalten.“

Familie in China
Trenker
Dominik Trenker ist mit seiner Frau Lisa und den drei Kindern Jonas, Emma und Luisa unterwegs

Weihnachtskekse in Laos backen

Nach den vier Wochen im Reich der Mitte geht die Reise nach Laos weiter. Dort werden sie auch Weihnachten feiern. „Brauchtum ist für unsere Familie sehr wichtig“, erklärte Verena Trenker. Deshalb wurde zu Allerheiligen auch der traditionelle Striezel gebacken – in der Busküche. Ob es auch Weihnachtskekse geben wird, muss sich noch zeigen. „Ich habe schon überlegt, ob ich welche backe. Ich habe hier im Bus einen speziellen Backofen, aber schauen wir einmal, ob es sich einrichten lässt“, meinte Verena Trenker. Was es aber auch unterwegs auf jeden Fall geben soll, sind Geschenke, um vor allem für die Kinder die gewohnten Weihnachtsbräuche aufrechtzuerhalten.

Auch Marlene Frei und Thomas Ruepp haben sich mit der Reise einen Traum erfüllt. Als gute Freunde der Familie Trenker hat sich das Paar aus Vorarlberg ebenfalls auf das Abenteuer eingelassen. „So richtig realisiert, dass wir es tatsächlich bis nach China geschafft haben, habe ich erst, als wir dann wirklich vor der chinesischen Mauer gestanden sind“, erzählt Frei.

Wohnbus interior
Frei
Einblicke in den Wohnbus von Thomas Ruepp und Marlene Frei

Per App täglich zu einer neuen Aussicht

Das Leben im Bus sei natürlich anders als die gewohnte Umgebung zu Hause. Außerdem gäbe es vieles, das man im Bus zu beachten habe, erzählt Thomas Ruepp: „Wir müssen zum Beispiel immer schauen, dass es genügend Wasser gibt, dass wir Warmwasser haben und nicht zu viel verbrauchen.“ Das seien die kleineren und manchmal größeren Einschränkungen auf dieser Reise. „An das Leben im Bus haben wir uns dennoch schon richtig gut gewöhnt“, meinten Frei und Ruepp gegenüber noe.ORF.at.

Besondere Motivation ziehen sie vor allem daraus, jeden Tag etwas Neues zu entdecken: „Dass wir jeden Morgen mit einer neuen Aussicht aufwachen, ist sensationell“, so Ruepp. Möglich ist das, weil die zehnköpfige Truppe mit ihren drei Bussen per App Stellplätze ausfindig macht. So schafft sie es, jeden Abend zwar im selben Bett zu schlafen – aber trotzdem täglich woanders zu übernachten. Insgesamt ist die Reise um die halbe Welt für zehn Monate geplant. Auch China will die reiselustige Gruppe am Rückweg noch einmal besuchen. Die Rückfahrt Richtung Niederösterreich ist etwa ab dem 15. April geplant. Ab Juni werden sie dann wieder in ihren Betten zu Hause aufwachen.