Sport

Gunnar Prokop für Lebenswerk geehrt

Im Sportzentrum Niederösterreich in St. Pölten gehört ab sofort auch Trainer-Ikone Gunnar Prokop zum „Kreis der Legenden“. Die Auszeichnung rührte den 79-Jährigen zu Tränen.

Gründer von Österreichs erfolgreichstem Handball-Club Hypo Niederösterreich, aber vor allem Leichtathletik-Trainer von Liese Prokop, Eva Janko und Maria Sykora – Gunnar Prokop gilt nicht nur in Niederösterreich als „Guru“ des Sports. Prokop formte nicht nur die Handball-Damen zum neunfachen Champions-League-Sieger und 42-fachen österreichischen Meister, er war auch für zahlreiche Olympia-Medaillen sowie Welt- und Europameistertitel in der Leichtathletik verantwortlich. Da ist es nur die logische Konsequenz, dass auch er einen Platz unter Niederösterreichs Sport-Legenden im Sportzentrum in St. Pölten bekommt.

Prokop bei Ehrung
André-Philippe Luif
: Trainer-Legende Gunnar Prokop wurde für sein sportliches Lebenswerk rund um seine ehemaligen Schützlinge Eva Janko (l.) und Maria Sykora (r.) geehrt

Neben Janko, Sykora, Liese Prokop und Rad-Steher-Weltmeister Roland Königshofer wird der 79-jährige ab sofort den Eingangsbereich im Trainingszentrum zieren. „Diese Legenden haben österreichische Sportgeschichte geschrieben und deshalb wollen wir ihnen bei uns die entsprechende Wertschätzung entgegen bringen“, betonte Geschäftsführer Franz Stocher bei der Ehrung für Gunnar Prokop am Donnerstag im Sportzentrum Niederösterreich.

Prokop zu Tränen gerührt

Eigentlich stand bei der Veranstaltung nur die Enthüllung der Exponate von Maria Sykora und Roland Königshofer auf der Tagesordnung. Dass Gunnar Prokop am Schluss auf die Bühne gebeten und mit der Ehrung überrascht wurde, war für den 79-Jährigen eine große Freude und Ehre. „Mir kommen gleich wieder die Tränen, wenn ich die emotionalen Bilder von früher sehe. Es war eine sehr schöne Zeit, als ich meine spätere Frau Liese und auch Eva und Maria zu Weltklasse-Leistungen bringen konnte“, zog Prokop stolz Bilanz, als er seine Hände zur Verewigung in den Beton drückte. „Es war ein schöner, langer Weg und ich möchte keine Sekunde missen.“

Königshofer bei Ehrung
André-Philippe Luif
Steher-Rad-Weltmeister Roland Königshofer (2.v.l.) ist der erste Radsportler, der im Sportzentrum Niederösterreich verewigt ist. (hier mit seinem ehemaligen Schrittmacher Karl Igl, Landesrätin Petra Bohuslav und Franz Stocher)

Prokop hatte auch einen Rat an die Sportlerinnen und Sportler, die im Sportzentrum Niederösterreich tagtäglich trainieren und zum Teil auch bei dieser Ehrung anwesend waren. „Was ihr hier habt, gab es damals für uns nicht und davon konnten wir nur träumen. Das war ein anderes Arbeiten unter viel einfacheren Bedingungen. Ihr habt eine Top-Ausbildungsstätte und ich würde mir wünschen, dass einige von euch tatsächlich Olympia-Gold erreichen können.“ Diesen Apell hörten unter anderem Leichtathletin Ivona Dadic, Para-Tennisspieler Josef Riegler und Skifahrer Marc Digruber.

Sykora heute noch dankbar

Maria Sykora, unter anderem Hallen-Europameisterin in Wien 1970 über 800 Meter, blickte stolz auf die damalige Zeit zurück. „Gunnar Prokop war als Trainer sehr hart, aber er hatte das gewisse Gefühl, zur richtigen Zeit das richtige Maß zu finden und als Motivator war er ohnehin perfekt.“ Sykoras Bronzemedaille vom 400-Meter-Lauf bei der EM 1969 in Athen ist ab sofort im Sportzentrum Niederösterreich zu sehen.

Bohuslav und Prokop bei Ehrung
André-Philippe Luif
Maria Sykora (2.v.l.) hat nach ihren Erfolgen in der Leichtathletik in Zukunft einen Fixplatz im Sportzentrum Niederösterreich (hier mit Sport-Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP), Trainer-Legende Gunnar Prokop und Sportzentrum-Geschäftsführer Franz Stocher)

Das soll für die jungen Sportlerinnen und Sportler eine Motivation sein, wenn sie tagtäglich daran vorbei zum Training gehen, hofft Niederösterreichs Sport-Landesrätin Petra Bohuslav: „Unsere Sportlegenden sind schon lange in unseren Herzen und Geschichtsbüchern verewigt. Ab sofort werden sie uns mit ihren Abdrücken und Exponaten hier täglich an ihre großartigen Erfolge und ihre Leidenschaft für den Sport erinnern. Sie waren und bleiben eine Inspiration für unsere Sporthelden von morgen.“