Eigentlich müsste man nur ein kleines Gerät im Fahrzeug anbringen, das man zuvor online bestellen konnte und schon wäre man für das neue Mautsystem registriert. Doch trotz einer breiten Informationskampagne des künftigen Mautbetreibers Czech Toll/Sky Toll gab es bisher nur wenig Registrierungen, bedauerte der Direktor von Czech Toll, Matej Okali, gegenüber Ö1. „Eigentlich sollten nach unseren Schätzung fast 460.000 Lkw angemeldet sein, de facto wissen auch neun von zehn Transportunternehmer im In-und Ausland davon, doch nur etwas mehr als die Hälfte hat sich bisher registrieren lassen“, so Okali. „Das heißt im Umkehrschluss: Mehr als 200.000 Lkw werden sich an den Grenzen stauen.“
Vor allem Polen und Slowakei betroffen
Es seien vor allem kleinen Spediteure, die bisher noch nicht umgerüstet hätten, so Okali. Im tschechischen Verkehrsministerium fürchtet man ab 1. Dezember kilometerlange Staus an den Grenzübergängen, sagte Verkehrsminister Vladimir Kremlik. An den Autobahngrenzübergängen von Polen und der Slowakei Richtung Tschechien rechnet man mit bis zu 40 Kilometer langen Staus.
In Österreich dürften die Auswirkungen weniger schwerwiegend sein, aber auch an den Grenzübergängen in Niederösterreich, etwa in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach), könnte es ab Montagfrüh zu Verzögerungen kommen, wenn die Lkw-Fahrer das Bordgerät erst an den Verkaufspunkten hinter der Grenze kaufen.