Online-Handel, einkauf im Internet
rostichep /pixabay
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Wirtschaft

Online-Handel: Bünde fordern EU-Lösungen

Anlässlich des „Black Friday“ und des „Cyber Monday“ sprechen sich der Bauern- und der Wirtschaftsbund für verantwortungsvolles Einkaufen aus. Sie forderten am Montag europäische Steuern für Online-Riesen und ein Umweltausgleich.

Alleine in Niederösterreich werden laut NÖ-Wirtschaftsbundobmann Wolfgang Ecker mittlerweile 1,25 Milliarden Euro im Online-Handel ausgegeben. Mehr als die Hälfte davon gehe allerdings ins Ausland. Ein Umstand, den der Wirtschaftsbundobmann so nicht hinnehmen will. Die Betriebe in Niederösterreich seien es, die die Wirtschaft im Land tragen. Dadurch, dass online aber vielfach ausländische Konzerne agieren, sei die Wertschöpfung im Land weg. „Das betrifft die heimischen Arbeitsplätze, die Steuern, die hier für unser Gemeinwesen gezahlt werden und unsere Ortszentren“, so Ecker im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag.

Landeshauptfrau-Stellvertreter und Bauernbundobmann Stephan Pernkopf (ÖVP) knüpfte daran an. Er meinte, dass der Online-Handel auch sichtbar negative Auswirkungen auf die Umwelt habe, etwa wenn täglich zahlreiche Kleintransporter in Siedlungen verkehren, um Pakete abzuliefern. „Wir wollen die Menschen daran erinnern, dass der Einkauf vor Ort, bei den Geschäften und Nahversorgern, aber auch bei den Handwerkern und den bäuerlichen Direktvermarktern das Klima schützt und die heimische Wirtschaft stützt“, so Pernkopf.

Wolfang Ecker und Stephan Pernkopf vor Mikrofonen
WBNÖ/Gerald Lechner
Wirtschaftsbund NÖ-Obmann Ecker und Bauerbund-Obmann Pernkopf (v.l.n.r.)

Investitionen sollen Arbeitsplätze sichern

Ecker und Pernkopf sind sich einig, dass es europaweite Steuern für die großen Konzerne braucht, da nationale Vorstöße allein nicht greifen würden. Die derzeit bestehenden Steuersysteme seien unfair. Zahlen der EU-Kommission würden zeigen, dass die effektive Steuerquote von Online-Plattformen bei 9,5 Prozent liegt, bei traditionellen Unternehmen mit 23,2 Prozent aber mehr als doppelt so hoch ist. In den nächsten Tagen ist Pernkopf bei einem Arbeitsgespräch in Brüssel. Mit Mitgliedern der neu bestellten EU-Kommission will er über gemeinsame Lösungen zu diesen Thema sprechen.

Außerdem will sich Pernkopf für Klimazölle auf Waren aus Übersee einsetzen: „Wenn Waren und Lebensmittel in anderen Erdteilen klimaschädlich hergestellt und dann zu uns importiert werden, braucht es einen Umwelt-Ausgleich,“ sagte er bei der Pressekonferenz am Montag. „Regionale Produkte haben wenige Transportkilometer auf dem Buckel, sichern die Arbeitsplätze in der Region und haben auch höchste Qualität.“ Pernkopf wünscht sich mehr Investitionen in die heimische Wirtschaft, um so auf lange Sicht Arbeitsplätze und die Wertschöpfung im Land zu sichern.