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ORF/ Otto Stangel
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Politik

LK-Wahl: FPÖ fordert faire Preise für Bauern

Dürre, Unwetter und Borkenkäfer: Die Zahl der Bauern ist in Niederösterreich seit 2009 um ein Viertel zurückgegangen. Die freiheitliche Bauernschaft will diese Entwicklung stoppen und fordert im Vorfeld der Landwirtschaftskammerwahlen faire Preise.

Die Bauern sichern „unser Essen am Tisch“, betonten die Freiheitlichen am Dienstag zu Beginn einer Pressekonferenz. Umso wichtiger sei es, dass die Landwirte dafür angemessen entlohnt werden, fordert Peter Schmiedlechner, der die Freiheitlichen Bauern als Spitzenkandidat in die Landwirtschaftskammerwahlen Anfang März führt. Der 37-Jährige will dafür die Preisspannen zwischen Handel, Verarbeitungsbetrieben und Bauern „fairer" verteilen, denn derzeit verdienen sich die Molkereien, Fleischverarbeitungsbetriebe oder der Handel mit den Lebensmitteln wirklich eine goldene Nase.“

Einflussfaktoren, wie Dürre oder Unwetter, könne man zwar nicht beeinflussen, sagt FPÖ-Landesparteisekretär Michael Schnedlitz. Die Politik sei aber gefordert, darauf schneller zu reagieren, etwa beim Borkenkäfer. „Man muss sich etwa überlegen, Biomasse so zu fördern, dass man das gesamte Schadholz los wird. Man muss auch flexibler auf die Probleme, die es in der Landwirtschaft gibt, reagieren“, meint Schnedlitz.

Demokratiereform in Gang bringen

Die Freiheitlichen Bauern wollen zudem eine Demokratiereform innerhalb der Landwirtschaftskammer anstoßen. Angesichts der vielen Herausforderungen der vergangenen Jahre sei es eine unverständliche Praktik, "von geschädigten Kammermitgliedern auch noch Geld für Beratungsleistungen zu verlangen“, kritisiert Schmiedlechner die aus seiner Sicht mangelnde Unterstützung der Kammer: „Eine kompetente und umfangreiche Beratung muss die Mindestleistung der Kammer für ihre Mitglieder sein!“

Landwirtschaftskammer
FPÖ
Schmiedlechner (l.) und Schnedlitz (Mitte) wollen eine Demokratiereform innerhalb der Landwirtschaftskammer anstoßen

Die derzeitige Gesetzeslage räume zudem vielen Nicht-Land- und Forstwirten ein Wahlrecht ein, kritisiert Schmiedlechner. In Niederösterreich gab es 2016 etwa 38.054 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Bei der Wahl 2015 waren jedoch 160.640 Stimmberechtigte zur Wahl aufgerufen. „So sind nicht nur alle bäuerlichen Pensionisten wahlberechtigt, sondern auch Grundbesitzer ab einem Hektar Land. Ein Unikum, das es sonst nirgends gibt", erklärt Schmiedlechner.

Die freiheitlichen Bauern stellen in der Landwirtschaftskammer derzeit sechs Vertreter. Bei der Wahl Anfang März will man auf jeden Fall stärker werden, sagt Schmiedlechner, um damit „die Übermacht von Bauernbund und Raiffeisenorganisation“ bzw. „die schwarze Mauer zum Bröckeln zu bringen.“ „Es ist einzigartig, dass Raiffeisen vier Mitglieder in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer stellt, die nicht gewählt werden müssen“, echauffiert sich Schnedlitz.