Verkehr

Umfahrung für fünf Flughafen-Gemeinden

Fünf Gemeinden der Flughafen-Region rund um Schwechat (Bezirk Bruck a.d. Leitha) sollen künftig umfahren werden. Das Projekt B260 ist am Dienstag einstimmig in der Landesregierung beschlossen worden. Die neue 19,2 Kilometer lange Umfahrungsstraße wird 150 Millionen Euro kosten.

Die Region rund um den Flughafen Wien-Schwechat wächst und wächst. 2.000 Betriebe siedelten sich in den letzten zehn Jahren rund um Schwechat und den Flughafen an. 25.000 Beschäftigte arbeiten aktuell in dieser Region. Der Flughafen selbst rechnet für heuer mit der Rekordmarke von 30 Millionen Passagieren. Eben diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren anhalten und deshalb reagiert das Land: Das Projekt B260 wurde in der Landesregierungssitzung am Dienstag einstimmig beschlossen und im Anschluss von fünf Bürgermeistern der Region unterzeichnet.

Mehr Lebensqualität für Bevölkerung

Umfahren werden sollen Fischamend, Klein-Neusiedl und Enzersdorf a.d. Fischa mit Margarethen am Moos, Schwadorf sowie Götzendorf a.d. Leitha (alle Bezirk Bruck an der Leitha). Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach bei der Pressekonferenz vom größten Projekt des Landesstraßendienstes. „Mit den Umfahrungen in der Airportregion wollen wir die Bevölkerung vom Verkehr und vom Verkehrslärm entlasten und für mehr Lebensqualität in den Gemeinden sorgen“, so die Landeshauptfrau. „In Summe werden wir 150 Millionen Euro für diese Umfahrungen investieren, um damit etwa 6.500 Bewohnerinnen und Bewohner in dieser Region vom Verkehr zu entlasten.“

Grafik zu Umfahrungen der Flughafen-Anrainergemeinden
ORF NÖ
Die geplante Umfahrungsstraße B260 soll die Flughafen-Anrainergemeinden entlasten

Eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung dieses Infrastruktur-Projektes sind für Mikl-Leitner auch die betroffenen Gemeinden selbst. "Man hat sich darauf verständigt, dass sich die Gemeinden mit 50 Prozent an den notwendigen Grundeinlösen beteiligen.“ Die Planungen sowie die Einreichung für die notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung wolle man bis ins Frühjahr 2022 unter Dach und Fach bringen. Wann der konkrete Bau der Umfahrungen starten könne, hänge vom Verlauf des Verfahrens ab. „Wir wollen aber so rasch als möglich in Umsetzung gehen, um die Bevölkerung zu entlasten“, so Mikl-Leitner.

Attraktivierung der Flughafenschnellbahn

„Bei der geplanten Trasse handelt es sich um eine zweistreifige 8,5 Meter breite Straße mit einer Länge von 19,2 Kilometern, die zukünftig die Bezeichnung B260 tragen soll“, sagte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Der zuständige Landesrat sprach beim Pressetermin, zu dem neben Flughafenvorstand Günther Ofner auch die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden gekommen sind, auch die Wichtigkeit des öffentlichen Verkehrs an. An Beispielen nannte Schleritzko die Attraktivierung der Flughafenschnellbahn durch 30 zusätzliche Züge pro Tag und die Durchbindung von Zügen von der Westbahnstrecke zum Flughafen.

Schleritzko verwies auch darauf, dass es mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember zu weiteren Takt-Verdichtungen komme. In der Flughafen-Region steige – neben der Zahl der Passagiere auf dem Airport selbst – auch die der Erwerbstätigen und der Betriebe, sagte der Landesrat. Verkehrswege müssten daher entsprechend ausgebaut werden.