Auf 1,6 Kilometern umfasst die Kunstmeile zwischen Minoritenplatz und Dominikanerplatz acht Kerninstitutionen (Forum Frohner, Klangraum Krems Minoritenkirche, Kunsthalle Krems, Landesgalerie Niederösterreich, Karikaturmuseum Krems, Artothek Niederösterreich, museumkrems und Dominikanerkirche) sowie zahlreiche Kulturpartner – darunter das Haus der Regionen, das Kino im Kesselhaus, das Ernst Krenek Forum und das ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich.
Das Angebot wird erstmals gemeinsam in einem handlichen Folder und auf einer eigenen Website präsentiert. Auch ein neues Leitsystem soll Besucherinnen und Besuchern Orientierungshilfen auf dem Areal von Krems und Stein bieten. „Wie befruchtend die enge Nachbarschaft der Kulturinstitutionen für das künstlerische Programm ist, verdeutlichen gemeinsame Initiativen“, sagte Julia Flunger-Schulz, Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems, beim Pressegespräch am Donnerstag und verwies etwa auf die Weltpremiere einer Videoinstallation, die gemeinsam von Donaufestival und Kunsthalle realisiert wird.
„Tu felix Austria … zeichne!“
Die Landesgalerie Niederösterreich zeigt u. a. die Sammlung Ploil („Der Welt (m)eine Ordnung geben“, 28. März 2020 bis 28. Februar 2021), eine Schau anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Wachau als UNESCO-Weltkulturerbe („Wir werden alle Ikonen der Wachau-Malerei zeigen, die in unserem Bildgedächtnis die große Sehnsucht nach dieser Landschaft auslösen“, so Christian Bauer, Künstlerischer Direktor der Landesgalerie) sowie „Gesichter und Masken der Flucht“ (12. September 2020 bis 26. September 2021).
Im Karikaturmuseum ist anlässlich 25 Jahren Österreich in der EU die Schau „Tu felix Austria … zeichne!“ (26. Februar 2020 bis 31. Jänner 2021) zu sehen, weiters gibt es Comicklassiker („Fix & Foxi XXL“, 15. März bis 26. Oktober 2020). „Noch nie war die Karikatur so wichtig wie heute. Aber die Arbeit der Karikaturisten wird durch politischen und ökonomischen Druck sehr erschwert“, sagte Gottfried Gusenbauer, Künstlerischer Direktor des Karikaturmuseums Krems.
„Wir spielen in der Champions League“
Die Kunsthalle Krems feiert ihren 25. Geburtstag u. a. mit Werkschauen des südafrikanischen Künstlers Robin Rhode (14. März bis 21. Juni 2020) und der in Australien lebenden Künstlerin Patricia Piccinini (11. Juli bis 1. November 2020). „Wir möchten am Puls der Zeit sein“, sagte Florian Steininger, Künstlerischer Direktor der Kunsthalle, im Gespräch mit noe.ORF.at. Man setze weiterhin den Fokus auf „internationale zeitgenössische Kunst und relevante Positionen, wir werden 2020 wieder gesellschaftspolitische Themen behandeln“, so Steininger, der über die Bedeutung der Kunsthalle meinte: „Wir spielen in der Champions League.“
Das Forum Frohner kündigt u. a. „Adi und Art Brut“ an (ab 12. September 2020, siehe Bild oben Adolf Frohner, Gesicht, 1983), das museumkrems stellt mit „Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“ (9. Mai bis 1. November 2020) und einer Personale von Iris Andraschek historische und zeitgenössische Perspektiven einander gegenüber.
Über die Dialektik von Licht und Dunkelheit
Das Osterfestival „Imago Dei“ (20. März bis 13. April 2020) widmet sich unter dem Titel „Gegenlicht“ der Dialektik von Licht und Dunkelheit, das Donaufestival (24. April bis 2. Mai 2020) reagiert auf den wachsenden Einfluss von Algorithmen und künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft. Das 24. Festival „Glatt&Verkehrt“ (10. bis 26. Juli 2020) macht die Vielfalt der musikalischen Sprachen aus den Regionen der Erde hörbar. Dem Thema „Mehr Wildnis!“ widmen sich die Europäischen Literaturtage (19. bis 22. November 2020).
Das internationale Austauschprogramm AIR (Artist in Residence Niederösterreich) wird 20 Jahre alt. Kooperationen wie zum Beispiel mit der Stadt Krems und dem Literaturhaus Europa bringen Veranstaltungsreihen hervor wie „Verborgenes und Erlesenes“ an sonst nicht zugänglichen Orten. Am Nationalfeiertag 2020 findet wieder ein Kinder.Kunst.Fest statt. „Das Programm verspricht einen spannenden Tag mit Kunst, Theater, Musik, Kino und vor allem viel Spaß für die ganze Familie“, versicherte Klaus Moser, Geschäftsführer der NÖ-Festival- und Kino-Gesellschaft.