Masernimpfung bei einem Kleinkind
APA/GEORG HOCHMUTH
APA/GEORG HOCHMUTH
Gesundheit

Diskussion um Impfpflicht bei Masern

In der Steiermark haben nach einem Masernfall 20 Schüler Schulverbot, weil sie keinen Impfnachweis erbringen konnten. Die Ärztekammer fordert deshalb erneut eine generelle Impfpflicht. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) schließt sich dieser Forderung nun an.

In einer Schule in Knittelfeld wurde vor wenigen Tagen ein Masernfall bekannt, daraufhin wurden die Impfpässe der anderen 160 Schülerinnen und Schüler überprüft. 20 von ihnen hatten keinen Impfnachweis. Für die nächsten drei Wochen wurde den Kindern deshalb ein Schulverbot erteilt. Die österreichische Ärztekammer nahm diesen Fall zum Anlass, die Forderung nach einer generellen Impfpflicht zu erneuern.

Unterstützung kommt dafür nun auch aus den Bundesländern. „Wir dachten wir haben die Masern ausgerottet, aber das haben wir nicht“, sagt Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). „Masern können lebensgefährlich sein, deswegen trete ich auch für eine verpflichtende Masernimpfung ein“, betont wiederum Mikl-Leitner, die derzeit auch Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz ist.

Mikl-Leitner: „Entscheidung der Vernunft“

Für Mikl-Leitner gehe es dabei „um die Gesundheit der Menschen und vor allem um den Schutz unserer Kinder.“ In Deutschland wird eine Masernimpfpflicht ab März 2020 in Kindergärten und Schulen einführt. In Österreich könnte man die Maßnahme über den Mutter-Kind-Pass regeln, schlägt Mikl-Leitner vor, und dort eine verpflichtende Impfung vorschreiben. Impfkritikern kontert die ÖVP-Politikerin mit „einer Entscheidung der Vernunft“: „Ist eine Durchimpfungsrate nicht gegeben, können dadurch andere Menschen gefährdet werden.“

In Salzburg ist man hingegen deutlich zurückhaltender. Aus dem Büro von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) heißt es, dass man einer Impfpflicht skeptisch gegenüberstehe. Stattdessen wolle man mehr auf Aufklärung, Überzeugungsarbeit sowie positive Anreizsysteme setzen. Skeptisch bis ablehnend reagierten übrigens auch die SPÖ-geführten Bundesländer Wien, Burgenland und Kärnten.