Chronik

Marchegg wehrt sich gegen Deponiepläne

Die Pannonia Umwelttechnik GmbH will in Breitensee (Bezirk Gänserndorf) eine bestehende Kiesgrube mit Bauschutt auffüllen lassen. Darunter befinden sich aber auch gefährliche Stoffe wie Asbest. Die Bürger lehnen sich dagegen auf und auch die Gemeinde will sich „massiv“ wehren.

Bei einer Projektverhandlung vergangene Woche protestierten etwa 100 Bürger lautstark gegen die Projektpläne. Demnach soll die Kiesgrube – nach Ende des Abbaus – mit bis zu 420.000 Kubikmeter an Bauschutt aufgefüllt werden. Dieser komme nicht aus dem Ausland, sondern nur aus dem Umkreis, erklärt Thomas Tychtl, Geschäftsführer der Pannonia Umwelttechnik: „Das wird in den nächsten 20 Jahren eben aber auch asbesthaltige Stoffe beinhalten.“

Tychtl versprach aber, dass die Abfälle dem Stand der Technik entsprechend abgelagert werden, sodass auch bei der Deponierung der Asbestabfälle keine negativen Auswirkungen zu erwarten sind: „Gefährlich wäre es nur, wenn Asbest zerrieben bzw. zerbrochen wird.“ Zudem würden auch die Grenzwerte für Luft und Lärm eingehalten. Zu Spitzenzeiten sei mit „maximal 39 Lkws“ zu rechnen. Die Bürger sehen die Aussagen aber kritisch und wollen das Projekt weiter verhindern.

Erdweg statt Zufahrtsstraße

Für die Genehmigung des Projekts ist das Land zuständig. Die Gemeinde selbst kann die Deponie nicht verhindern, dennoch will man dem Projekt Steine in den Weg legen. Sollte das Projekt vom Land genehmigt werden, würde man die öffentliche Zufahrtsstraße zurückbauen, betonte der Marchegger Bürgermeister Gernot Haupt (ÖVP): „Dieser Weg ist derzeit acht Meter breit und bestens ausgeführt. Den Weg kann man aber auch als Erdweg ausführen lassen, und das werden wir dann in dieser Art und Weise machen.“

Nach den lautstarken Protesten bei der Verhandlung vergangene Woche wurde das Verfahren ergebnisoffen beendet. Laut Landesbehörde seien die Projektunterlagen zudem bisher unvollständig gewesen. Das Verfahren werde deshalb noch mehrere Monate dauern. Tychtl ist aber zuversichtlich, dass die Gemeinde – unabhängig von ihrer Haltung gegenüber der Deponie – die Aufgaben eines Straßenerhalters rechtskonform wahrnehmen werde. Die Sorgen der Bürger würden hingegen auf Missverständnissen beruhen, „weil die Anlage einem anderen als dem eingereichten Zweck dient.“