Fichtenwald leidet unter Borkenkäfern
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Wirtschaft

Klimakrise kostet Bundesforste 41 Millionen

Der Klimawandel setzt den Bundesforsten immer stärker zu, wie die Jahresbilanz des größten Waldbesitzers Österreichs zeigt. 41 Millionen Euro werden für heuer als „Klimawandelkosten“ beziffert. Ein Sechstel der Waldflächen liegt in Niederösterreich.

Die Tendenz bei der Höhe der Schadenskosten in Wäldern sei stark steigend, heißt es von den Bundesforsten: „Die Wetterextreme nehmen zu und damit auch die Schäden durch Schneebruch, Trockenheit und den Borkenkäfer“, sagte Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste. Von den 1,4 Millionen Festmetern Holz, die heuer geerntet wurden, sind 80 Prozent Schadholz. In Niederösterreich ist vor allem das Waldviertel betroffen. Den Bundesforsten gehören in Niederösterreich etwa die Forstbetriebe Wienerwald und Waldviertel-Voralpen sowie der Nationalpark Donau-Auen.

Menge des Käferholzes ähnlich hoch wie 2018

„Nach außergewöhnlich großen Schneemengen zu Beginn des Jahres begleitet von starkem Schneebruch folgten überdurchschnittlich trockene Monate und der wärmste Juni seit Messbeginn. Die niederschlagsarmen Sommermonate begünstigen den Borkenkäfer, der insbesondere in den Lagen nördlich der Donau erneut zu hohen Käferraten geführt hat“, so Freidhager. Durch Mehrkosten bei der Käferprävention und der Holzernte sowie Mindereinnahmen beim Schadholz stiegen die Kosten für den Klimawandel in den vergangenen Jahren eklatant an.

Im Jahr 2017 waren es knapp 16 Millionen Euro, im Vorjahr 23 Millionen und heuer 41 Millionen Euro. Das ist innerhalb von drei Jahren eine Steigerung um das Zweieinhalbfache. Wie dem konkret entgegengewirkt werden soll, ist noch offen. Mit Waldpflegemaßnahmen arbeiten die Bundesforste schon länger daran, den Anteil des Käferholzes einzudämmen. Laut Bundesforste-Chef Freidhager wird deshalb der Anteil des Käferholzes auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Auch für 2020 seien wieder Investitionen für Waldpflege und Käferprävention in der Höhe von zwölf Millionen Euro geplant.