Kabel für Breitband-Anschluss
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Wirtschaft

Glasfaserausbau für 100.000 Haushalte

Der Breitbandausbau, der ländliche Gebiete in Niederösterreich mit technisch hochqualitativem Internet versorgen soll, geht in die nächste Runde. Die landeseigene Infrastrukturgestellschaft nöGIG und eine Investorengesellschaft des Allianz-Konzerns stellen 300 Millionen Euro dafür bereit, 100.000 Haushalte sollen davon profitieren.

Nach der erfolgreichen Erprobung des Modells in vier Pilotregionen, bei der 35.000 Haushalte mit Glasfaser-Breitbandinternet erschlossen wurden, geht es nun in die nächste Phase. Das NÖ-Breitbandmodell wird dort aktiv, wo eine Versorgung mit Glasfaser-Breitbandinternet für private Telekommunikationsunternehmen nicht attraktiv ist, aber der Bedarf seitens der Bevölkerung vorhanden ist.

Die Initiative wendet sich an Gemeinden unter 5.000 Einwohner. In den ersten Gemeinden gibt es bereits Bedarfserhebungen. Allerdings werden nur jene Siedlungen auch tatsächlich angeschlossen, in der sich 40 Prozent der Haushalte dafür entscheiden. Diese privaten Teilnehmer oder Firmen schließen einen Vertrag mit einer Mindestdauer ab. In den meisten Fällen sollen einzelne Unternehmen oder Haushalte 300 Euro Anschlussgebühr beisteuern, eine Investition, die sich bald rechne, denn eine solche Immobilie steige stark im Wert, so die Argumentation von Jochen Danninger und Helmut Miernicki, die Geschäftsführer der Breitband Holding.

EU-Vorgaben bereits Jahre davor erfüllt

"Bis 2023 wollen wir mit dem Ausbau dieser 100.000 Haushalte fertig sein“, erklärt Geschäftsführer Hartwig Tauber den von der nöGIG selbst gesteckten Zeitplan. Mit dem Ausbau gelinge ein wichtiger Schritt für die Zukunft, denn damit würden die Breitbandanforderungen der nächsten 30 Jahre erfüllt. Die für 2025 angestrebten Gigabit-Ziele der EU würden somit schon jetzt in Niederösterreich erfüllt. Herkömmliche Kupferkabel können zukünftig benötigte Datenmengen nicht mehr transportieren.

Mit dem Einstieg in die nöGIG hält Allianz Capital Partners, eine Tochter des Allianz-Konzerns, knapp drei Viertel des Unternehmens. „Nach 30 Jahren geht die errichtete Infrastruktur komplett in den Besitz des Landes über. Damit stellen wir sicher, dass das Netz langfristig in öffentlicher Hand bleibt und sein offener Charakter gewahrt wird“, unterstreichen Danninger und Miernicki.